Wind, Flaute oder Sturm

Erst nach dem nächsten Krieg ?

Frieden erst nach dem nächsten Krieg?

Werbung für’s deutsche Militär.

Ich lausche in die Stille,- und höre das Echo von jungen uniformierten Männern, die rund um den Globus marschieren.

Gelbe, braune, schwarze und weiße Soldaten.

Alle mit der gleichen robotermässigen Gangart.
So ist es ja schon immer gewesen. Szenen der menschlichen Geschichte, die sich wiederholen.

Freund und Feind haben gewechselt, aber neue junge Männer setzen gehorsam das uniformierte Marschieren fort.

Zweimal erlebten meine Großeltern, dass dieses Marschieren in einen Weltkrieg führte.

Das letzte Mal war es ein kleiner Gefreiter mit einem eigenartig ausgestreckten Arm, der die Lunte zündete und das Pulverfass zum Explodieren brachte.

In kurzer Zeit waren alle Kontinente, selbst die abgelegensten Inseln des Ozeans in einer Massenschlacht verwickelt.

Menschen aller Farben schlugen sich an wechselnden Fronten, oft ohne zu wissen gegen wen, selten für was.

Fünfzig Millionen Menschen haben nie erfahren, wer gewonnen hat, – wenn überhaupt jemand gewonnen hat.

Man errichtete Denkmäler für die Toten, bekränzte neue Gräber für unbekannte Soldaten, und dann entdeckte man, dass man gegen die falschen Feinde zu Felde gezogen war. Ehemalige Feinde wurden Verbündete, ehemalige Verbündete wurden Gegner.

Und das Marschieren setzte sich fort.

Und es setzt sich immer noch fort.

Aber etwas Neues ist ja dennoch hinzugekommen:
Der Giftpilz, der sich hoch über Wolkenkratzer erhebt,
ja sogar über das Riesenheim, dort wo ich jetzt wandere.
Unmöglich ihm auszuweichen, – nicht einmal in dieser Einsamkeit.

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