Leonard Peltier
Leonard Peltier braucht unsere Unterstützung!
27.06.11 (von ivk) Das Internationale Verteidigungskomitee (IVK) und der Verein für Transatlantische Sozial- und Kulturgeschichte e.V. in Bremen rufen gemeinsam dazu auf, den Kampf um die Freiheit des politischen Gefangenen aus dem American Indian Movement finanziell zu unterstützen
»Niemand ist frei, solange Leonard Peltier nicht frei ist!« – Spendenaufruf zur Ermöglichung neuer juristischer Initiativen
Leonard Peltier, Angehöriger des Stammes der Lakota und Aktivist des American Indian Movement (AIM), befindet sich seit 35 Jahren unschuldig in Haft. Er wurde 1976 unter dem konstruierten Vorwurf verhaftet, zwei FBI-Agenten erschossen zu haben, und 1977 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Sein Hauptverteidiger, Rechtsanwalt Robert R. Bryan aus San Francisco, sagte dazu in einem Interview:
»Ich weiß durch gesicherte Aussagen mehrerer Beteiligter der Schießerei, daß Leonard Peltier unschuldig ist. Leonard musste als Sündenbock für den Tod der beiden Agenten herhalten. Da ich
eindeutig weiß, daß er es nicht getan hat, werden wir den Fall jetzt neu aufrollen.« (junge Welt, 25. Juni 2011)
Neues Verteidigungsteam will baldige Freilassung erreichen Leonard Peltiers Entlassung ist erst für das Jahr 2041 vorgesehen. Dann würde der heute 66jährige Gefangene 97 Jahre alt sein und hätte 66 Jahre im Gefängnis gesessen
– weil er als »renitenter Indianer« vom FBI aus dem Verkehr gezogen wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass er dieses Entlassungsjahr erlebt, da ihn die Isolationshaft in den US-Hochsicherheitsgefängnissen schon seit längerer Zeit krank gemacht hat.
Im April 2011 hat sein neues Verteidigungsteam die Arbeit aufgenommen und will alles dafür tun, seine baldige Freilassung zu erreichen.
Zu diesem neuen Verteidigungsteam gehören:
Robert R. Bryan, Hauptverteidiger Nicole Gibier, Internationale Verbindungsstelle der Verteidigung Cheryl J. Cotterill, Rechtsanwältin
Dorothy Ninham (v. Stamm der Oneida), Assistentin der Verteidigung.
Neue juristische Initiativen
Das Verteidigungsteam arbeitet auf mehreren Ebenen.
Es wird die im Jahr 2009 von der staatlichen Bewährungskommission getroffene Entscheidung, Leonard Peltier nicht auf Bewährung zu entlassen, juristisch anfechten. Hilfsweise soll zumindest erreicht werden, dass Peltier seine Reststrafe auf der Reservation seines Stammes in North Dakota verbringen kann. Anwalt Bryan: »Es wäre rechtlich möglich, ihn dort im Haus seiner Familie unter Hausarrest zu stellen. Dann würde er auch endlich die notwendige medizinische Versorgung und Pflege erhalten, die ihm im US-Gefängnissystem vorenthalten wird.«
Parallel dazu wird die Verteidigung weltweit eine Petition an US-Präsident Barack Obama verbreiten, mit der er aufgefordert wird, Leonard Peltier zu begnadigen. Da der AIM-Aktivist nach Bundesgesetz verurteilt wurde, verfügt Obama über das hoheitliche Recht, jederzeit eine Begnadigung auszusprechen.
Die wichtigste juristische Initiative der Verteidigung ist jedoch die gründliche Neuuntersuchung des Falles. Da eine solche Anfechtung eines rechtskräftigen Urteils im US-Rechtssystem sehr kostspielig ist, kommt es jetzt darauf an, dass die Solidaritätsbewegung und die kritische Öffentlichkeit helfen, die Arbeit der Verteidigung
finanziell abzusichern.
Leonard Peltier: »Ich bitte alle meine Unterstützer und Freunde, mit Robert R. Bryan im Kampf um meine Freiheit und die Rechte der amerikanischen Ureinwohner zusammen zu arbeiten.«
Rechtsanwalt Bryan ist zuversichtlich: »In den Vereinten Nationen ist einiges in Bewegung, weil Leonard Peltier den Kampf um die Rechte der indigenen Völker symbolisiert. Unser Minimalkonsens ist: Nach 35 Jahren muß Leonard Peltier endlich frei sein und angemessen medizinisch versorgt werden! Es passiert jetzt so atemberaubend
viel, daß wir Hoffnung hegen.«
Spendenkonto:
Der Verein für Transatlantische Sozial- und Kulturgeschichte/Archiv 92 e.V. und das Internationale Verteidigungskomitee (IVK) rufen deshalb gemeinsam zu Spenden auf.
Spendenkonto:
Archiv 92 e.V.
Santander Bank AG
Konto-Nr. 100 8738 700 (BLZ 290 101 11)
Verwendungszweck »Völkerverständigung – L. Peltier«
(Überweisungen aus EU-Ländern: IBAN DE78 2901 0111 1008 7387 01
BIC: ESSEDE5F290)
Die Spenden werden ohne Abzüge an die Verteidigung weitergeleitet.
Spendenbescheinigungen ab 100 Euro können ausgestellt werden; darunter reicht als Beleg für die Steuerbehörde die Überweisungsquittung.
Robert R. Bryan zur aktuellen Spendensituation:
»Indem Leonard schon vor Jahren vom Radarschirm des öffentlichen Interesses verschwunden ist, flossen kaum noch Spenden.
Die Verteidigung braucht jetzt dringend finanzielle Unterstützung, um die anvisierten Ziele zu erreichen. Die indianischen Gemeinden in den USA verfügen über keinerlei Ressourcen, dort herrscht große Armut. Der Staat hat hingegen alle Mittel zur Verfügung, um Menschen wie Leonard Peltier den Stiefel ins Genick zu setzen.«
Wir bitten deshalb alle, die diesen Aufruf lesen, um eine Spende im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
1. Juli 2011
Mit solidarischen Grüßen,
Internationales Verteidigungskomitee (IVK) Bremen
E-Mail: ivk@freedom-now.de
Verein für Transatlantische Sozial- und Kulturgeschichte/Archiv 92 e.V.
E-Mail: archiv1992ev@web.de
Postanschrift:
Archiv ’92 e.V., Postfach 150 323, D-28093 Bremen
Website: www.freedom-now.de
Kontakt zur Verteidigung:
Law Offices of Robert R. Bryan
2107 Van Ness Avenue, Suite 203
San Francisco, California 94109-7523, USA
E-Mail: robertrbryan@gmail.com