Courage zum Gerichtstermin am 16.6.2015
Pressemitteilung zum Gerichtstermin am Dienstag, 16.Juni 2015 9.30 in Düsseldorf
Der Frauenverband Courage – raus aus dem Verfassungsschutzbericht Nordrhein-Westfalen!
Dem Frauenverband Courage e.V. ist im Dezember 2012 mit einer lapidaren Mitteilung im Kleingedruckten der Steuererklärung mitgeteilt worden, dass der jahrzehntelangen erfolgreichen Frauenarbeit die Gemeinnützigkeit aberkannt ist. Seit 2009 darf der schwer angeschlagene Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz mitreden, wenn es darum geht, gesellschafts- und regierungskritische Vereinigungen mithilfe des Steuerrechts zu diskreditieren. Eine Erwähnung in einem Verfassungsschutzbericht reicht aus. Angegriffen wird in unserem Fall die Überparteilichkeit „von Religion bis Revolution“ und die Weigerung, Marxistinnen-Leninistinnen aus dem Frauenverband Courage auszuschließen bzw. die Zusammenarbeit mit der MLPD einzustellen.
In den zweieinhalb Jahren, die die Gerichte und der Verfassungsschutz für diesen Termin gebraucht haben, gab es genug Anlässe, dass Courage und seine Prinzipien gefragt waren.
Ein aktuelles Beispiel: Wir unterstützen die Forderung nach einem humanitären Korridor und Solidaritätsbrigaden für den Aufbau eines Gesundheitszentrums in Kobanê, damit geflüchtete Menschen wieder zurück können in ihre Stadt. Es ist richtig, dass diese wichtige Initiative von der MLPD ausging. Aber wenn andere Politiker oder Parteien so etwas nicht machen, sondern mit schlauen Sprüchen durch die Welt reisen oder gucken, wie sie möglichst wenige Flüchtlinge „abkriegen“, anstatt beim Wiederaufbau zu helfen oder die Genfer Konvention umzusetzen – wem bitte will man das vorwerfen?! Wir entscheiden selbst und an der Sache orientiert, was wir wie unterstützen.
Wenn in Schreiben aus dem Innenministerium Courage-Frauen Hinterhältigkeit vorgeworfen wird erklären wir klar und deutlich: Alle Mitgliedsfrauen arbeiten auf der Grundlage des Programms, das eine „menschenwürdige, gerechte Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung von Mensch und Natur“ vorsieht. Wir erklären den Herren des Innenministeriums am Prozesstag in Düsseldorf. „In unserem 10-Punkte-Programm steht, dass wir uns zusammenschließen auf demokratischer, antifaschistischer, nicht partei- oder
religionsgebundener Grundlage. Wir haben Frauen aus Parteien wie MLPD, Grünen-, SPD-, DKP- bzw. Linken-Mitgliedsfrauen in unseren Reihen und viele Parteilose. Wir beraten unsere Aktivitäten gleichberechtigt und entscheiden demokratisch – was daran Grund für Nennung im Verfassungsschutzbericht sein soll, muss man uns erst ein Mal erklären.“ so Brigitte Gebauer, eine der drei Vorstandssprecherinnen des Frauenverbandes Courage, der seinen Verbandssitz in Wuppertal hat.
Verteidigen Sie mit uns zusammen die Überparteilichkeit des Frauenverbandes
Courage!
Stärken Sie durch Teilnahme am Prozess und Prozessberichterstattung die breite Demokratie!
Prozessbeginn: am 16.06.2015 um 9.30 in Düsseldorf, Verwaltungsgericht
Düsseldorf, Bastionstraße 39, Sitzungssaal V, Raum 342
Im Anschluss an den Prozess am 16.6. werden wir in unmittelbarer Nähe des Gerichts für Pressevertreter und Interessierte Rede und Antwort stehen.
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