Hans Marchwitza setzte den Bergarbeitern in Essen ein literarisches Denkmal

VVN-BdA Kreisvereinigung Essen

Presseerklärung zum Artikel in WAZ und NRZ über den Vorschlag, eine Straße nach dem Schriftsteller und Antifaschisten Hans Marchwitza zu benennen.

Hans Marchwitza hat mit seinen Romanen „Sturm auf Essen“, Die Kumiaks“, „Die Heimkehr der Kumiaks“ und vielen anderen den Bergarbeitern in Essen ein würdiges literarisches Denkmal gesetzt. Er hat selbst als Bergarbeiter gearbeitet und kannte sich in ihrem Umfeld bestens aus. Er kannte ihre Nöte und ihren Kampf. Sein schriftstellerischer Beitrag ist für die Geschichte Essens und der Ruhr unverzichtbar. Die Benennung einer Straße mit seinem Namen entspräche voll und ganz seinen Verdiensten.

Als aktiver Teilnehmer am Kampf gegen den vorfaschistischen Kapp-Putsch hat er seinen Beitrag für die Wiedereinsetzung der zuvor geflohenen Reichsregierung geleistet. Die Verdienste um die Erhaltung der Demokratie in der Weimarer Republik will man ihm streitig machen.

Wir können uns nicht daran erinnern, dass Herr Schippmann Initiative ergriffen hätte, damit Straßennamen von Kriegsverbrechern und Helfershelfern des Faschismus, wie die Hindenburgstraße oder die Von-Seeckt-Straße aus dem Essener Stadtbild verschwinden. Oder hatte Herr Schippmann jemals dagegen protestiert, dass der im Nürnberger Prozess verurteilte Kriegsverbrecher Alfried Krupp als Wohltäter unserer Stadt gefeiert wird? Wir können es nur so verstehen, dass es einflussreiche Personen in der Stadt gibt, die verhindern wollen, dass vor allem Essener Antifaschistinnen und Antifaschisten auch durch die Benennung von Straßen und Plätzen geehrt werden.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) begrüßt den Antrag von Walter Wandtke, Ratsherr von Bündis90/Die Grünen, eine Essener Straße im Uni-Viertel nach Hans Marchwitza zu benennen.

Essen, 06.04.2011

VVN-BdA Kreisvereinigung Essen
Paul Schnittker
Walter Hilbig

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