Wind, Flaute oder Sturm

11.6.2024: Vortrag und Diskussion: Krieg beenden! … und wie russische Soldatenfrauen dazu beitragen

[Update 11.6.2024]

„In der Debatte zur Bewältigung der Klimakrise wurde der Beitrag des Militärs und der Rüstungsindustrie am globalen CO2-Fußabdruck bisher weitgehend ausgeklammert. Obwohl der Anfang April veröffentlichte IPCC-Bericht einen ’systemischen Wandel‘ fordert, finden sich zum Schlagwort ‚Military‘ insgesamt nur sechs Ergebnisse in dem knapp 3.000 Seiten langen Report. … Die bürgerlichen Think tanks schweigen zu den Klimafolgen eines sog. begrenzten Atomkriegs – weltweite Hungersnöte infolge eines nuklearen Winters, die ca. zwei Milliarden Menschen das Leben kosten würden.“

zitiert nach Krieg – Umweltkrise – Gesundheitskrise und ihr Zusammenhang (rf-news.de)

Die Ärzte gegen den Atomkrieg erklären: „Jetzt muss alles getan werden, den Kreislauf der Gewalt zu beenden. Wir appellieren an alle Akteure im israelisch-palästinensischen Konflikt, sich an die Prinzipien des internationalen Völkerrechts und der Menschenrechte zu halten. Es gibt keinen Frieden ohne ein Ende der völkerrechtswidrigen israelischen Besatzungspolitik sowie eine politische Lösung, die von den Konfliktparteien ausgehandelt werden muss“. (IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen)

zitiert nach Nicht alle fügen sich der verordneten Einheitsmeinung (rf-news.de)

Veranstaltung am Di., 11.06.: ENDE DES KRIEGES IN DER UKRAINE – WUNSCHDENKEN ODER REALE OPTION? MUT ZU VERHANDLUNGEN – GERADE JETZT! – Kölner Friedensforum (koelner-friedensforum.org)

Veranstaltung am Di., 11.06.: ENDE DES KRIEGES IN DER UKRAINE – WUNSCHDENKEN ODER REALE OPTION? MUT ZU VERHANDLUNGEN – GERADE JETZT!

Vortrag von Dr. Angelika Claußen, Vorsitzende IPPNW Deutschland

Friedensvorschläge für eine diplomatische Beendigung des Krieges

Flyer als pdf

Wann und Wo? 19.00 Uhr Alte Feuerwache, Großes Forum – Südtrakt Melchiorstraße 3, 50670 Köln

Der Ukrainekrieg ist zu einem Stellungs- und Abnutzungskrieg geworden, festgefahren, ohne
Perspektive einer militärischen Lösung. Der frühere Bundeswehrgeneral Erich Vad kritisiert
die Bundesregierung für ihren Ukraine-Kurs. In einer Rede in der Leipziger Nikolaikirche am
15.4.2024 warnt er vor der Gefahr eines Dritten Weltkriegs. Er spricht von einer
„unverantwortlichen Kriegshysterie und militärischen Dilettanten in hohen Regierungsämtern“

Die Bundesregierung müsse Fragen nach möglichen politischen Wegen aus dem Konflikt
beantworten. „Westliche Waffenlieferungen an die Ukraine haben nur begrenzten Wert,
solange ein politisch-strategisches Gesamtkonzept fehlt, das das Primat der Politik
sicherstellt und den möglichen Frieden nach dem Krieg im Blick hat.“ so Vad.
Sowohl in den USA wie auch in Deutschland schwindet die Akzeptanz für einen weiteren
Eskalationskurs in der Ukraine. Die Vorstellung, den Ukraine-Krieg „einzufrieren“, ist aber in
der politischen Klasse derzeit unpopulär. Dabei lehrt die Geschichte, dass die meisten Kriege
durch Verhandlungen beendet wurden. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang
ausdrücklich den Vorstoß vom SPD- Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich, der es gewagt
hat, im Bundestag vom Einfrieren des Ukrainekrieges zu sprechen.

IPPNW Deutschland hat alle bisher bekannten Friedensvorschläge und Initiativen gesammelt
und veröffentlicht. Frau Dr. Angelika Claußen wird in ihrem Vortrag darüber berichten.
Anschließend besteht die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen. Da wichtige
Entscheidungen über den weiteren politischen Kurs für die Ukraine auch in Brüssel getroffen
werden, möchten wir alle gewählten KandidatInnen für das Europaparlament gerne zu dieser
Veranstaltung einladen.


Unsere Männer müssen begreifen, wo ihr eigentlicher Feind sitzt (rf-news.de)

RUSSISCHE SOLDATENFRAUEN

Unsere Männer müssen begreifen, wo ihr eigentlicher Feind sitzt

Seit einigen Monaten hat sich eine Bewegung von Soldatenfrauen in Russland unter dem Namen „Weg nach Hause“ formiert. Immer lauter wird die Forderung nach einem generellen Ende der Kämpfe in der Ukraine. 60.000 Menschen sind auf dem „Telegramm“-Kanal lose und unter den Augen des Staatsapparats verbunden.

Von lg

Freitag,  07.06.2024,  18:00 Uhr

Jeden Samstag legten Frauen gemeinsam am Grabmal des unbekannten Soldaten an der Kremlmauer im Protest Blumen nieder. Der russische Staat stufte sie Ende Mai als Auslandsagenten ein, womit eine Kriminalisierung vorbereitet wird. Den Männern der mutigen Frauen wurde an der Front damit gedroht, in den Sturmangriff an die vorderste Front geschickt zu werden, wenn sie ihre Frau nicht zum Schweigen bringen. Verschiedenen Frauen wurde wiederum mit Sozialleistungen oder Sonderurlaub für ihre Männer geschmeichelt. So wird versucht, die Protestbewegung auf diesem Weg zum Schweigen zu bringen.

Tatsächlich sind die Samstagsaktionen so erst einmal eingeschlafen. Anstatt dessen veranstalten die Frauen jetzt samstags „Kochtopfparaden“: Alleine zu Hause vor der Handykamera klopfen Frauen und Kinder mit Kochlöffeln auf ihrem Kochgeschirr und machen sich damit in der Öffentlichkeit bemerkbar.

Doch nun regte sich erneut Protest. Ca. ein Dutzend Frauen protestierten trotz des Demonstrationsverbots mutig vor dem Verteidigungsministerium. Sie forderten, dass ihre seit September 2022 im Einsatz befindlichen Männer nach Hause dürfen. Verteidigungsminister Andrei Remowitsch Beloussow reagierte kaltschnäuzig: Die Frauen hätten kein Recht, sich Bürgerinnen Russlands zu nennen und ihre Männer müssten bis zum Ende der „Spezialoperation“ in der Ukraine bleiben. Doch die rüde Vorgehensweise des russischen Staatsapparats ist ein zweischneidiges Schwert. Die Frankfurter Rundschau berichtet: „Irina gehört zu den Frauen, die den Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine fordern. Vielleicht endet alles ja wie 1917 mit einem Protestmarsch der Frontsoldaten auf Moskau, sagt sie. ‚Aber dafür müssten unsere Männer zuerst begreifen, wo ihr eigentlicher Feind sitzt.‘ Zumindest Irina hat sich radikalisiert“. (FR, 5.6.24) Dieser Verweis auf das revolutionäre Jahr 1917 mit der Februar- und Oktoberrevolution ist wahrlich richtig gewählt!

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