Wind, Flaute oder Sturm

„Holodomor“: Der erfundene Völkermord

Link zu einem Beitrag von Thanasis Spanidis: „Geschichtspolitik Der erfundene Völkermord“, der am 23.06.2017 in der Jungen Welt veröffentlicht wurde: https://www.jungewelt.de/artikel/312978.der-erfundene-v%C3%B6lkermord.html


Fragen zur ukrainischen Geschichte im 20. Jahrhundert

Die Hungersnot in der Ukraine 1932/33 („Holodomor“)
sowie die Folgen der Resowjetisierung nach Ende des Zweiten Welkrieges:
https://www.bundestag.de/…/wd-1-065-08-pdf-data.pdf

Ferner spreche gegen einen Genozid an den Ukrainern, dass es sich bei der Hungersnot 1932/33 um ein gesamtsowjetisches Phänomenen gehandelt habe und rund die Hälfte der Opfer außerhalb der Ukraine zu beklagen gewesen seien. Dazu gehörten unter anderem auch außerukrainische Gebiete, etwa solche in Kuban, im Nordkaukasus und im Ural (31) (Boeckh 2007: 54). Es wird auch darauf verwiesen, dass rund 20 % der Hungeropfer der Bauernschaft in der Ukraine anderen Ethnien angehörten und damit nicht ausschließlich ethnische Ukrainer Opfer des „Holodomor“ gewesen seien. Zudem weisen Kritiker der Genozid-Theorie auch darauf hin, dass der „Holodomor“ und die hinter ihm stehende Theorie des Genozids verstärkt seit der staatlichen Unabhängigkeit des Landes eine wichtige Funktion für die Konstruktion der nationalen ukrainischen Identität spiele. So sei die Deutung der Hungersnot als Genozid auch Teil der Bestrebung, „durch eine als einzigartig gedeutete totalitäre Erfahrung die Nation als besondere Opfer- und Erinnerungsgemeinschaft zu konstituieren und ihre Einheit historisch zu legitimieren“ (Jilge 2007: 30). Mit der Klassifizierung als Genozid grenzten sich die ukrainischen Befürworter der Völkermordthese auch bewusst von der kommunistischen Vergangenheit bzw. der von den Russen dominierten Sowjetunion ab (Barth 2006: 137; Boeckh 2007: 54/55; Sapper, Weichsel, Gebert, 2004: 3; Simon 2008: 83). So entwickelte sich der „Holodomor“ zum Beispiel zu einem Kernelement des antisowjetischen Geschichtsbildes der ukrainischen Nationalbewegung „Ruch“, die „das ukrainische Dorf“ als „Hort des nationalen Gedächtnisses“ als von der sowjetischen Führung brutal unterdrückt darzustellen suche (Jilge 2007: 24). Andere Betrachter verweisen wiederum darauf, dass es auch in Zukunft unwahrscheinlich sei, dass sich die Genozid-These eindeutig mit historischen Dokumenten belegen ließe (Schmidt 2008).

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