Wind, Flaute oder Sturm

DFG-VK NRW zu 80 Jahren Befreiung von Krieg und Faschismus

Dieser Flyer der DFG-VK NRW zum 8.Mai ist wirklich sehr gelungen. Gut ist, dass darin die AfD als rassistisch und hetzerisch dargestellt wird.

Und so gehen neue Kriege und eine zunehmende Rechtsentwicklung Hand in Hand. Die AfD hetzt gegen Flüchtlinge, NPD/Heimat, der Dritte Weg und andere schüchtern ganze Stadtteile und Orte ein. Auf die NSU-Morde folgten die Morde und Anschläge von Halle, Kassel und Hanau. Die Rechten wollen das Rad der Geschichte zurückdrehen, Unsicherheit und Ängste der Menschen für ihre reaktionären, verbrecherischen Zwecke missbrauchen. Die etablierten Parteien reagieren darauf mit Anpassung statt aktiver Gegenwehr, die Einschränkung der Migration wird als Problemlösung akzeptiert, das Asylrecht eingeschränkt. Wir erleben eine allgemeine Rechtsentwicklung in Deutschland.

Auch dass die Einschränkung des Asylrechts angeprangert wird, ist richtig.


Aufruf der DFG-VK NRW

8.Mai 1945 – 2025:
80 Jahre Befreiung von Krieg und Faschismus:
Aktiv werden gegen Aufrüstung und
Konfrontationspolitik, gegen Rechtsentwicklung!


Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus. Es war der Tag der Befreiung für all diejenigen, die den Nazis offen oder heimlich Widerstand geleistet oder auf andere Weise in Opposition zum NS-Regime gestanden hatten. Es war der Tag der Befreiung für die, die von den Nazis zu Opfern erklärt
wurden, wie die Juden, die Sinti und Roma, die Behinderten u.a. Es war der Tag der Befreiung für die Zwangsarbeiter:innen, es war die Befreiung auch für die Häftlinge der KZ und auch für die Wehrmachtsdeserteure Es war aber auch die Befreiung von den Schrecken des Krieges, den Bombenalarmen und Angriffen, von der Angst der Angehörigen der Soldaten, dass die Männer, Brüder, Väter oder Söhne nicht lebend nach Hause kommen würden.
Es war eine Befreiung durch die alliierten Militärs, unterstützt durch die Aktionen der Widerstandskämpfer:innen, die sich mit und auch ohne Waffen den Nazis entgegenstellten. Es war eine Befreiung, die erkauft wurde mit dem Tod von Millionen Menschen auf allen Seiten. Und auch deshalb stand am Ende die breit getragene Erkenntnis: Das darf sich nie wiederholen: „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“.

Doch der zunehmende Kalte Krieg machte diese Erkenntnis schon bald zunichte, ließ Militaristen und Revanchisten wieder erstarken. Heute, 80 Jahre nach dem Ende des II. Weltkrieges ist ein neues weltweites System der Konfrontation in Entstehung, in Europa erleben wir seit drei Jahren den schrecklichen Krieg in der
Ukraine. Nach der Erweiterung der NATO nach Osten und dem Ignorieren diverser Proteste Russlands dagegen entschied die russische Regierung, auf das Mittel des Krieges zu setzen und völkerrechtswidrig das Nachbarland anzugreifen. Hunderttausende Menschen haben diese verhängnisvolle Entwicklung mit dem Leben bezahlt. Zwischen Ost und West ist ein neuer Graben entstanden, alte Feindbilder feiern Wiederkehr. In Deutschland ist die Parole der Kriegstüchtigkeit ausgegeben und sind weitreichende Schritte eingeleitet worden, um dieses Ziel zu erreichen. Die Rüstungsausgaben wachsen in seit Jahrzehnten nicht gekannte Höhen, Deutschland liegt auf dem vierten Platz in der Welt. 80 Jahre nachdem das Machtstreben der Nazis Europa als Trümmerwüste hinterlassen hatte, wird Krieg von Politiker:innen, Militärs, Wirtschaftseliten und Medienvertreter.innen wieder
als machbar angesehen, gilt ihnen Militär als das Instrument zur Lösung der Probleme und verkümmern Diplomatie und Zivile Konfliktbearbeitung zu Randerscheinungen.


Krieg ist nicht denkbar ohne Feinbilder, ohne nationalistischen Dünkel, ohne rassistische Verächtlichmachung anderer Völker und Gruppen. Und so gehen neue Kriege und eine zunehmende Rechtsentwicklung Hand in Hand. Die AfD hetzt gegen Flüchtlinge, NPD/Heimat, der Dritte Weg und andere schüchtern ganze Stadtteile und Orte ein. Auf die NSU-Morde folgten die Morde und Anschläge von Halle, Kassel und Hanau. Die Rechten wollen das Rad der Geschichte zurückdrehen, Unsicherheit und Ängste der Menschen für ihre reaktionären, verbrecherischen Zwecke missbrauchen. Die etablierten Parteien reagieren darauf mit Anpassung statt aktiver Gegenwehr, die Einschränkung der Migration wird als Problemlösung akzeptiert, das Asylrecht eingeschränkt. Wir erleben eine allgemeine Rechtsentwicklung in Deutschland.

Das ist nicht das Land, von dem die vor 80. Jahren befreiten Menschen mehrheitlich geträumt haben. Es ist und bleibt unsere Aufgabe, aktiv einzutreten für das Ziel eines sozial gerechten, friedlichen, solidarischen Deutschlands, einem Land, das keine hochgerüsteten Truppen gegen andere Länder aufbaut sondern Instrumente ziviler Konfliktbearbeitung, das keine Rüstung exportiert, ein Land, das faire Handelsabkommen mit Ländern in Asien und Afrika abschließt, damit dort alle Menschen eine lebenswerte Zukunft finden. Ein Land, das offen ist für Flüchtlinge, das keinen Fremdenhass kennt, keine Diskriminierung Andersgläubiger oder von Minderheiten.

Der 8. Mai 2025 erinnert uns an diese Verantwortung. Wir sagen Nein zu Aufrüstung und Krieg, nein zu Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus!


Aus einem Flugblatt der Umweltgewerkschaft zum Ersten Mai:

Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam für eine befreite und solidarische Welt! Wir begrüßen eine deutliche Zunahme von Kämpfen und Streiks um Arbeitsplätze, Löhne, kürzere Arbeitszeiten – sehr gut! Die Gegner sind die gleichen wie beim Umweltschutz. Konzern-Vorstände, Banken, der kommende „Black Rock“-CDU-Kanzler und vor allem die AfD sind sich einig: Umweltschutz ist „lästig“ bei der „Rettung“ der deutschen Industrie. Ihr meint wohl: lästig bei der Rettung eurer Profite?
Habt ihr schon vergessen: Ahrtal und Eifel 2021, Valencia 2024 – jeweils Regenflut-Katastrophen mit über 200 Toten und Milliarden-Schäden: die „Einschläge“ der globalen Umweltkatastrophe kommen näher! Oder habt ihr überlesen: Für 2025 sind vom Deutschen Wetterdienst Hitzewellen bis 45 Grad vorhergesagt, aufgrund wärmerer Meere, Austrocknung der Böden – und gleichzeitig wieder regional Extrem-Regen. Geht es nach den Konzernen, werden Mensch und Umwelt weiter rücksichtslos für Profite geopfert. Es ist an der Zeit, diesen Wahnsinn zu stoppen! Auch dafür braucht es ein politisches Streikrecht: Konzerne und Banken, die Hauptverursacher der Umweltkatastrophe, müssen zur Kasse gebeten werden! Eine Exit-Strategie aus dem Kapitalismus muss her!

Consent Management Platform von Real Cookie Banner