Unsere Feinde sind nicht unsere eigenen Fahnen
Der ehemalige Sprecher von ESSQ, schrieb Dezember 2019 in einer Email, die auf einer Webseite von RABA (Rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus) veröffentlicht worden ist, unter anderem:
Ich bin zwar nicht in Herne aktiv, glaube allerdings trotzdem das Geschehen dort insoweit mitbekommen zu haben, dass beim Bündnis Herne ein Aktionskonsens besteht,
welcher unter anderem das zeigen von Parteifahnen untersagt.
… Insofern beurteile ich das Verhalten von MLPD und Rebell in Herne als kontraproduktiv und spalterisch. Dementsprechend weise ich hiermit die Solidaritätsmail von MLPD und Rebell aus Herne auf das schärfste zurück. Organisationen welche versuchen antifaschistische Bündnisse zu spalten, stellen sich außerhalb JEDES antifaschistischen Bündnisses.
Zitat aus einer Antwort an Peter Weispfeninng, dessen solidarischen Worte anlässlich eines faschistischen Überfalls auf ihn „auf das schärfste“ zurückgewiesen wurden. / zitiert aus einer Veröffentlichung von RABA.
Dazu ein Appell:
Unsere Feinde sind nicht unsere eigenen Fahnen.
Von: PRE-MLPD-ler am: 21.10. – 23:37
ACHTUNG an alle die sich aufgeklärt und links verstehen!!!
Es ist nicht die erste Hetze die ich in letzter Zeit beobachte, die sich gegen die MLPD richtet! Besonders dieses Jahr ist das extrem. Ich bin selbst Zeuge von solchen massiven Angriffen gegen die MLPD geworden. Zudem bin ich selbst Betroffener bei einer Hetze gegen die MLPD gewesen, dass mir deutlich gezeigt hat, dass es unter den Linken Kräfte gibt, die weder links noch demokratisch noch kommunistisch noch sozialistisch noch anarchistisch sind. Ich kenne mittlerweile dutzende von Fällen, die sich massiv gegen die MLPD richten. Oft wird auf die selbe Weise Meinungsfreiheit und Äusserungen der MLPD von Personen unterdrückt, die auch handgreiflich werden oder dies durch Freiheitsentzug über einkesseln erreichen wollen. Diese Personen rechnen sich wie hier im Artikel „linksradikal“ zu. Aber wer sind diese sich oft nennenden „Linksradikale“ wirklich? Auch bei diesem Artikel gibt es keine klare Identität. Niemand weiss wer das wirklich geschrieben hat. Das sollte misstrauisch machen! Man erkennt die selbsternannten und falschen linksradikalen daran, dass sie nicht gewillt sind, sachlich zu bleiben und sachlich zu diskutieren. Genau das zu tun, ist ein wichtiges Merkmal echter linker Politik und nicht, sich Diskussionen zu entziehen.
Bestes Beispiel dafür ist dieser Artikel selbst, mit dem Streitpunkt der Fahnen: Im Artikel wird geschrieben, dass auf dem Plakat „Freiheit für Palästina und Kurdistan“ stand. Ist das antisemitisch? Wo ist hier der Zusammenhang? Dann der Satz: „Als die Auflagen verlesen wurden, kam die ausdrückliche Ansage, dass Parteifahnen auf der Demonstration nicht erwünscht seien.“ Diesen Satz sollte man öfters lesen. Da stellt sich als erstes die Frage: Was für eine Auflage? Mit diesem Satz wird suggeriert, dass in der Auflage stehen würde, dass das Tragen von Parteifahnen und der eben genannte Transpi nicht erlaubt sei! Das ist Bullshit. In einer Auflage (des Ordnungsamtes) kann ein demokratisch garantiertes Recht nicht ausgehebelt werden. Vor allem, was stört das Transparent mit einer solchen linken Forderung? Mit antisemitisch hat das nichts zu tun. Des weiteren steht in diesem Satz, dass es „nicht erwünscht“ sei. Ist das alles? Reicht ein Wunsch schon aus, die MLPD zu diskreditieren? Die MLPD weist zurecht darauf hin, dass das Tragen einer politischen Meinungsäußerung ein wichtiges grundgesetzlich verankertes Recht ist! Jede Demonstration wird ad absurdum geführt, wenn das Äußern der Meinung nicht mehr möglich ist. Ein Recht das vor allem linke Gruppen sich zu Herzen nehmen sollten, auch wenn ihnen die eine oder andere linke Fahne stört. Das gehört zu einer gesunden Toleranzfähigkeit dazu. Ob Meinungsäusserungen über Transparente oder Fahnen geschieht ist völlig einerlei. Meinungen zu unterdrücken um allein seine eigene durchzusetzen ist Zeichen von Herrschaftsausübung.
U.a. steht der Satz im Artikel: „Als Beispiel möchten wir die spontane Solikundgebung („Solidarität mit Rojava“) vom 10.10.2019 auf dem Doberaner Platz in Rostock benennen. Die MLPD war auch dort mit Fahne vor Ort. Außerdem erhielten sie Raum für einen Redebeitrag. Ein weiteres Beispiel ist…“
Was soll damit gesagt werden? Was ist das für ein Beispiel? Wofür? Ich möchte mit eigenen Worten nochmal versuchen zu verstehen, was das Beispiel aussagen soll: Die MLPD war mit Fahen vor Ort. Ja und? Sie erhielt Raum für einen Redebeitrag. Ja und? Soll das ein Beispiel sein für eine Vereinnahmung? Was ist das für ein Bullshit?
Auch auf folgenden Satz will ich eingehen: „… hielt der Fahnenträger nur noch einen Besenstiel in der Hand. Was er damit vorhatte, bleibt ein Rätsel. Scheinbar ist ihm die Fahne abhanden gekommen.“ Nein, es ist kein Rätsel und sie ist ihm nicht nur abhanden gekommen, sondern gewaltsam entrissen und zerstört worden, wie aus dem selbstgeschriebenen Artikel hervorgeht.
Die sich hier nennenden „postpostautonomes korrektiv“, nennen also eine handgreifliche Aktion „eines Teilnehmers“ (war es vielleicht sogar ein Postpostautonomer? (Fragezeichen!)) gegen die MLPD und billigt dieses Verhalten, anstelle es zu verurteilen. Die Gewalt gegen die MLPD wird dann auch noch genutzt, ihren Ausschluss zu fordern, weil sie sich gewehrt hat. Alle Linken sollten sich gegen solche Methoden und Spaltungsversuche vehement wehren und die sich hier nennenden „postpostautonomes korrektiv“ in ihre selbstherrlichen Schranken weisen und sie auffordern, zu einer sachlichen Argumentation zurück zu kehren und solche schäbigen Versuche die MLPD in den Dreck zu ziehen zu unterlassen. Nicht die MLPD ist das Problem, sondern solche selbstherrlichen Auftritte wie sie hier beschrieben werden, von leuten, die sich links nennen aber nicht links sind, sondern vermutlich nur noch radikal und möglicherweise sogar Beamte im Auftrag einer „False Flag“ handeln!?!
Ich selbst bin kein Mitglied der MLPD, werde aber Aufgrund vieler eigener Erfahrungen und auch wegen Texte wie diesem hier, wahrscheinlich in die Partei der MLPD eintreten. Es ist eine der wenigen linken Gruppierungen die ich in vielen Jahren kennengelernt habe, die nicht nur von Solidarität schwafelt, sondern sie auch anderen gegenüber praktiziert und nicht nur von anderen einfordert, sei es in der Flüchtlingshilfe oder vor Ort in Rojava.
Mein Aufruf an alle Linken: Lasst euch nicht täuschen! Dieses „postpostautonomes korrektiv“ muss noch lange nicht links sein! Verteidigt die MLPD als eure Brüder und Schwestern!
Ein PRE-MLPD-ler
ein ironisches Gleichnis
Von: Anonym am: 04.11. – 09:36
Wir hatten bei uns im Wohngebiet eine ganz ähnliche Situation. Wir haben mit einer demokratisch legitimierten Minderheit entgegen des Grundgesetzes beschlossen, dass das Mitführen von Kinderwagen bei uns im Wohngebiet nicht gestattet ist. Jetzt gibt es da aber aufmüpfige Familien, die sich da einfach nicht dran halten wollen. Und die schieben nicht nur in unserem Wohngebiet ihre Kinderwagen vor sich her sondern in allen anderen Wohngebieten auch. Und das schlimmste: Die haben meistens sogar Kinder! Und so sehr wir sie darauf hinweisen, dass wir keine Kinderwagen wünschen, nichts passiert. Also was tun? Als Antisemiten beschimpfen? ….das zieht immmer. Kinderwagen klauen? …dann kooperieren die mit der Polizei. Hetztartikel schreiben? ….das mache ich auf jeden Fall.
Ich hoffe der Schwachsinn wird deutlich.
Was soll das denn, da greift ein Demonstrant einen anderen Demonstranten an und hier wird Solidarität mit dem Angreifer eingefordert?
Die MLPD hat wie kein anderer etwas auf den Demos zur Rojava Solidarität zu suchen. Mitten im Krieg, als der IS Kobane überfallen hat, haben Leute von der MLPD ehrenamtlich zu hunderten ein Krankenaus aufgebaut. Ärzte ohne Grenzen usw. habe sich aus Kobane bereits verabschiedet. Die Leute der MLPD sind geblieben. Viele haben ihren Jahresurlaub dafür genommen oder unbezahlten Urlaub, haben ihre Flüge selbst bezahlt oder durch Spenden finanziert. Sie haben ihr Leben riskiert beim Grenzübergang oder in Kobane selbst. Was fällt euch selbstgerechten Leuten denn ein, gerade diese aufrichtigen Unterstützer des kurdischen Befreiungskampfes auf Demos anzugreifen?
Über Inhalte kann man sich streiten, okay, aber doch bitte solidarisch.