10 Jahre MediNetz Essen: Gesundheit ein Menschenrecht
Festveranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum von
Medinetz Essen – Medizinische Flüchtlingshilfe e.V.
mit
THOMAS GEBAUER von
medico international
Im Anschluss an die Veranstaltung wird es bei einem Imbiss
Gelegenheit für gemeinsame Gespräche und Diskussion
geben.MEDINETZ ESSEN / MED. FLÜCHTLINGSHILFE e.V.
In Deutschland leben nach Schätzungen zwischen 500.000 und
einer Million Menschen ohne rechtlichen Aufenthaltsstatus – die
meisten von ihnen in Großstädten. Wenn Menschen ohne Papiere
krank werden, scheuen sie häufig den Gang zum Arzt – aus Angst,
von den Ausländerbehörden entdeckt zu werden. Diesen
Menschen ist der Zugang zum deutschen Gesundheitssystem
meist versperrt, da sie nur selten über einen
Krankenversicherungsschutz verfügen. Die Folge ist, dass sich der
Gesundheitszustand vieler kranker Migrantinnen und Migranten
sukzessive bis hin zum medizinischen Notfall verschlechtert.
Grundsätzlich gilt: Auch Menschen ohne Papiere steht das Recht
auf eine medizinische Grundversorgung zu. Seit 10 Jahren setzt
sich Medinetz Essen dafür ein, Menschen ohne Papiere einen
Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen.
Thomas Gebauer , geboren 1955, studierte Psychologie und
Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach
dem Diplom arbeitete er für die Hilfsorganisation
medico international , deren Geschäftsführer er seit 1996
ist. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Fragen der
internationalen Friedens- und Sicherheitspolitik und die sozialen
Bedingungen globaler Gesundheit. 2014 erhielt er die Goethe-
Plakette, mit der die Stadt Frankfurt Persönlichkeiten des
kulturellen Lebens würdigt.
Um das Recht auf globale Gesundheit zu verteidigen, braucht es
„Netzwerke von unten“. Stets Partei für die Rechte der
Ausgeschlossenen ergreifend, engagiert sich medico
international in globalen Netzwerken von lokalen
Projektinitiativen, sozialen Bewegungen und
Nichtregierungsorganisationen. medico arbeitet mit bei der
Formulierung alternativer und emanzipatorischer Lebens- und
Gesellschaftsentwürfe, die das Recht auf den bestmöglichen
Zugang zu Gesundheit miteinschließt.