Wind, Flaute oder Sturm

12.4.2013: Die Geige aus Cervarolo, Film und Vortrag

Das Interkulturelle Solidaritätszentrum Essen e.V. / Anti-Rassismus-Telefon lädt ein zu:

– Filmvorführung und Vortrag „Die Geige aus Cervarolo“ – 12.4.2013 um 19 Uhr im Büro des Anti-Rassismus-Telefons
Friedrich-Ebert-Str- 30, 45127 Essen

Kürzlich reiste Bundespräsident Joachim Gauck nach Sant‘ Anna di Stazzema, um der Opfer des SS-Massakers von 1944 zu gedenken. Eine wichtige Geste der Mitverantwortung der BRD für die NS-Zeit, die beispielsweise aktuell im Zusammenhang mit der Aufklärung um die NSU-Morde vermisst wird.

Als die Mitarbeiter_innen des Anti-Rassismus-Telefons vor Jahren erfuhren, dass ein der Kriegsverbrechen Beschuldigter bis dato unbehelligt in Essen leben konnte, beschlossen sie durch Veranstaltungen auf die mangelhafte Aufarbeitung der NS-Verbrechen aufmerksam zu machen.

Das war 2005. Inzwischen gibt es immer weniger Täter und auch Opfer, die noch leben. In Deutschland wurde die Gerechtigkeitssuche dennoch seitens der Stuttgarter Staatsanwaltschaft 2012 eingestellt.

Auch auf Grund der gegenwärtigen rassistischen Verbrechen ist es wichtig diese Thematik weiterzuverfolgen.

Deshalb freuen sich die Menschen vom Antirassismustelefon, dass es möglich ist den Film „Die Geige aus Cervarolo“ (It 2012, 75 Min. mit deutschen Untertiteln) zeigen zu können.

Am 6. Juli 2011 fiel das Urteil in dem vermutlich letzten großen NS-Strafprozess vor dem Militärgericht in Verona (Italien). Angeklagt waren ehemalige Angehörige der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“, die bei Massakern an der Zivilbevölkerung im Frühjahr 1944 in Norditalien 390 Menschen ermordete.

Der Film „Die Geige aus Cer­va­ro­lo“ (Ita­li­en 2012) do­ku­men­tiert den Kriegs­ver­bre­cher-​Pro­zes­s von Ve­ro­na aus Per­spek­ti­ve der Über­le­ben­den und An­ge­hö­ri­gen der Opfer. Ihnen gibt der Film eine Stim­me.

„Zweiter Weltkrieg in Italien: Ein junger Musiker aus dem Appenin wird zum Militär eingezogen. Seine Geige vertraut er seiner Mutter an. Doch am 20.März 1944 fallen Soldaten der Fallschirm-Panzer-Division „Herrmann Göring“ in das kleine Dorf ein. Sie plündern, stecken die Häuser in Brand und töten 24 Einwohner. Als es Jahrzehnte später zum Prozess kommt, erzählen einige der Überlebenden ihre Geschichte und die der Geige.“


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