Religiöse Rechtfertigung ziviler Opfer im Krieg

Trigger-Warnung: Das untenstehende ist geeignet Vorbehalte gegenüber „den Juden“ zu bestärken, weil der zitierte Rabbiner von „den Juden“ spricht. Deshalb sei gesagt, dass nicht alle, die einen jüdischen Glauben oder eine jüdische Identität haben, so religiös-extremistisch denken.

Gegenbeispiele:

Deborah Feldmann und Robert Habeck bei Markus Lanz am 1. November 2023

Palestinians and Jews for Peace: 22.10.2023 in Köln

Offener Brief jüdischer Intellektueller: Die Freiheit der Andersdenkenden – taz.de

usw …

Auch wenn Netanjahu nicht als besonders religiös gilt,
– ein Großteil seiner Regierung besteht aus religiösen Extremisten: https://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Netanjahu_VI

Die Jüdische Rundschau bot jetzt einen Einblick in das Denken dieser Leute, eine Rechtfertigung ziviler Opfer im Krieg mithilfe der Religion:

Zivile Opfer in Gaza aus Sicht eines orthodoxen Rabbiners,
veröffentlicht in der Jüdischen Rundschau, November 2023

Zitat aus https://juedischerundschau.de/article.2023-11.zivile-opfer-in-gaza-aus-sicht-der-thora.html ( Hier auch als Hörstück )

Von Rabbiner Igor Mendel Itkin
Während sich die Hamas hinter Schulen, Moscheen und Wohnhäusern verschanzt, bombardiert Israel diese Einrichtungen mit dem Ziel, die Terroristen zu vernichten und nimmt dabei eine hohe Zahl ziviler Opfer in Kauf. Es steht außer Frage, dass die gezielte Tötung von Zivilisten nach internationalem und israelischem Recht ein Kriegsverbrechen darstellt, doch stellt sich die Frage nach der moralischen Rechtfertigung von Militäroperationen, die der Selbstvereidigung dienen und den Verlust unschuldiger Menschenleben zur Folge haben.

Die Tötung von Hamas-Mitgliedern, die sich an antiisraelischer Gewalt beteiligen oder sie unterstützen,ist zweifellos gerechtfertigt. Aber was rechtfertigt die Tötung arabischer Kinder, die nicht absichtlich,sondern fast unvermeidlich verletzt oder getötet werden? Wie steht die Tora zu Kollateralschäden? Gibt es eine Pflicht, die Zahl der zivilen Opfer zu verringern, aber gleichzeitig das Leben israelischer Soldaten im Zuge einer Bodenoffensive zu riskieren?

Rabbiner Igor Mendel Itkin wird diese Frage nach langen Ausführungen nicht eindeutig klären.

Weiter im Text:

Seit der Zerstörung des zweiten Tempels und dem Verlust der jüdischen Souveränität waren diese Art von Fragen in der Praxis nicht mehr relevant und es wurde im Talmud nur noch wenig Aufmerksamkeit auf die Frage der Kriege und wie man sie führt gerichtet. Die Quellenlage ist entsprechend dürftig. Der Tanach berichtet zwar über eine Vielzahl von Kriegen, aber nirgends wird die Frage der zivilen Opfer aufgeworfen. Überhaupt ist diese Frage in der jüdischen Geschichte neu.

Der erste Rabbiner, der sich eingehend damit befasste, war Schaul Israeli (1909-1996). Nach einer Reihe von Terroranschlägen führte die israelische Armee 1953 im Westjordanland Vergeltungsschläge durch, bei denen 69 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet wurden.
Dieses Ereignis wurde als das „Massaker von Kibije“ bekannt, und Rabbi Israeli rechtfertigte das Vorgehen der Armee auf der Grundlage der Halacha. Nach weiteren Kriegen wurde diese Frage immer wieder aufgeworfen, so etwa von Rabbiner Isaak Blau nach dem Israel-Gaza-Konflikt 2006 und von Rabbiner Chajim Jachter 2014 nach dem gleichnamigen Konflikt, die zu gegenteiligen Schlussfolgerungen kamen. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die wichtigsten Quellen und ihre Interpretation geben.

Ironischerweise eine Seite vorher in dieser Zeitung:
https://juedischerundschau.de/article.2023-11.muslimischer-judenhass-vom-propheten-bis-zur-hamas.html
was der Koran für Islamisten so alles rechtfertigen könne.