Demonstration und Aktion am 14. Oktober 2023 in Nörvenich: NATO-Atomkriegsmanöver 2023 stoppen!
„NATO-Atomkriegsmanöver 2023 stoppen“, 14.10. Nörvenich – Landesverband NRW der DFG-VK
Aktionsaufruf zur Demonstration und Aktion am 14. Oktober 2023 in Nörvenich
NATO-Atomkriegsmanöver 2023 stoppen!
Die Bundeswehr wird Mitte Oktober 2023 im Rahmen des NATO-Manövers „Steadfast Noon“
erneut üben, wie man Atombomben an Tornado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im
Einsatzziel abwirft. Dieses Manöver findet jedes Jahr europaweit mit Beteiligung der USA und aller
NATO-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. Der Fliegerhorst Nörvenich bei Düren ist aktuell
Ausweichstandort für die sonst auf dem Fliegerhorst Büchel (Eifel) stationierten TornadoKampfjets. Büchel wird bis 2026 für die neuen F-35-Atombomber und die neuen B61-12
Atombomben umgebaut. Dort wird ein „Notbetrieb“ aufrechterhalten, damit die „Nukleare
Teilhabe“ nicht unterbrochen wird.
Jeden Tag erinnert der Fluglärm in Nörvenich an die brisante atomare Bedrohung. Seit Russland im
Kontext des Ukraine-Krieges mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht hat, nimmt die
Atomkriegsgefahr weiter zu. Auch die NATO ist bereit, im Ernstfall Atomwaffen einzusetzen. In
der neuen „Nationalen Sicherheitsstrategie“ der Bundesregierung vom 14. Juni 2023 heißt es: „Wir
müssen im transatlantischen Bündnis in der Lage und entschlossen sein, allen militärischen
Bedrohungen entgegentreten zu können – nuklear, konventionell …“
Ein Manöver, das in diesen kritischen Zeiten einen Atomkrieg simuliert, kann die Eskalationsspirale
anheizen oder infolge von Missverständnissen zu einem Atomkrieg „aus Versehen“ führen. Jeder
Einsatz von Atomwaffen hätte verheerende Auswirkungen und kann nie gerechtfertigt werden! Wir
setzen uns ein für ein Ende des Ukraine-Krieges durch diplomatische Bemühungen und
Verhandlungen und protestieren gegen Manöver, die die Gefahr der weiteren Eskalation dieses
Krieges in sich tragen.
Die ca. 20 Atombomben in Büchel sollen in den nächsten Jahren ersetzt werden durch neue
lenkbare Atombomben. Ein Atomkrieg wird wahrscheinlicher, denn mit „Mini-Nukes“ wird die
Einsatzschwelle für Atomwaffen gesenkt. Mit der nuklearen Teilhabe verstößt die Bundesregierung
gegen den Atomwaffensperrvertrag, der nicht nur die unmittelbare, sondern auch die mittelbare
Annahme von Atomwaffen durch Nicht-Atomwaffenstaaten verbietet. Wir fordern deshalb das Ende
der „Nuklearen Teilhabe“. Nur dann kann die Bundesregierung auch glaubwürdig gegen die
spiegelbildlich geplante Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus protestieren.
Atomkriegsübungen und atomare Hochrüstung verschlingen riesige Geldsummen, die woanders
dringend gebraucht werden. Die Bundesregierung will für ca. 10 Milliarden Euro 35 neue F-35-
Tarnkappen-Atombomber für Büchel anschaffen. Auch die neuen Atombomben B 61-12 kosten
mehrere Milliarden. All diese Milliarden fehlen im Sozialhaushalt, im Gesundheits- und
Bildungswesen, für die Aufnahme von Geflüchteten und bei der Bekämpfung der Klimakatastrophe.
Wer im Jahr 2023 Atomkriege übt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, denn bei einem
Atomkrieg kann es keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben. Es gibt eine Alternative zu der
zunehmenden atomaren Konfrontation: Der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) der UNO, der im
Januar 2021 in Kraft getreten ist und jegliche Verfügung über Atomwaffen von der Herstellung über
Besitz und Drohung bis zum etwaigen Einsatz verbietet. Der AVV greift damit das Rechtsgutachten
des Internationalen Gerichtshofes von 1996 auf, das den Einsatz von und die Drohung mit
Atomwaffen als generell völkerrechtswidrig verurteilt hat.
Wir fordern von Parlament und Regierung:
# Absage der Beteiligung der Bundeswehr am Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon“
# Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland
# Beendigung der „Nuklearen Teilhabe“ und Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag
Kommt zur Demonstration am 14. Oktober nach Nörvenich! Die Hauptkundgebung ist um
12.00 Uhr auf dem Schlossplatz. Anschließend findet eine Aktion gegen Atomwaffen und eine
kurze Abschlusskundgebung direkt vor dem Kriegsflugplatz statt.
Demonstrieren wir gemeinsam gegen Atomkriegsmanöver
und für eine Welt ohne Atomwaffen!
Hinweise: Nationalflaggen sind auf unserer Demonstration nicht erwünscht. Wer für Frieden
eintritt, geht vom Grundsatz gleicher Rechte für alle Menschen aus. Rassismus und Nationalismus sind mit
einer Politik der Verständigung und der Humanität nicht vereinbar. Wir lehnen deshalb eine
Zusammenarbeit mit Organisationen und Personen ab, die Menschenrechte nur für sich oder die eigene
Gruppe gelten lassen wollen.
Es besteht ein Shuttle-Service vom Bahnhof Düren nach Nörvenich und zurück (Zeiten
ergänzen)
Veranstaltende Organisationen: FriedensGruppeDüren, DFG-VK NRW, Netzwerk
Friedenskooperative, Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ (noch zu klären:
DFG-VK Köln, Antikriegsbündnis Aachen)
Spendenkonto: Förderverein Frieden e.V. – IBAN: DE78 4306 0967 4041 8604 04
Verwendungszweck „Nörvenich 2023“
Weitere Infos auf: atomwaffenfrei.de
Unterzeichnende Gruppen/Organisationen:
Unterzeichnende Einzelpersonen: