Gegen den „Nationalen Antikriegstag“ in Dortmund: Nazis blockieren!
Am 3. September 2011 wollen Neonazis zum siebten Mal in Folge versuchen durch Dortmund zu marschieren, um ihre rassistische, antisemitische und geschichtsrevisionistische Hetze in die Öffentlichkeit zu tragen. Für den 3. September mobilisieren sie europaweit in die Ruhrgebietsmetropole.
Wie früher die SA der Nationalsozialisten, träumen auch die heutigen Neonazis, Faschisten und autonomen Nationalisten von Großaufmärschen.
In Städten wie Dortmund wollen sie ganz bewusst durch ArbeiterInnenviertel marschieren, sich inszenieren, Macht demonstrieren und einschüchtern.
Gerade am Antikriegstag wollen wir den Neonazis nicht die Straße überlassen! Daher unterstützen wir nach Kräften das Bündnis “Dortmund stellt sich quer”, das neben anderen zur Blockade des faschistsichen Aufmarschs aufgerufen hat.
22.08. Montag, 19:00 Uhr Mobilisierungsveranstaltung
gegen dem Naziaufmarsch am 3. September in Dortmund.
Im Falkenheim Armstraße („Dat Links“) in Essen-Borbeck, Armstr. 16-18.
Ein Referent des antifaschistischen Alerta!-Bündnisses wird dabei über den Aufmarsch und die geplanten Gegenaktivitäten informieren.
Quelle: Antifa Essen Z.
29.08. Montag, 18:30 Uhr Mobilisierungsveranstaltung
gegen dem Naziaufmarsch am 3. September in Dortmund.
Im Falkenzentrum Holsterhausen (Falkenzentrum Süd, Holsterhausender Str. 200).
Das Bündnis Dortmund stellt sich quer wird dabei über den Aufmarsch und die geplanten Gegenaktivitäten informieren.
Quelle: Dortmund stellt sich quer: http://dortmundquer.blogsport.de/termine-2011/
1.9. Donnerstag, ab 18.00 vor der Marktkirche/Porschekanzel in Essen
Aufruf zum Antikriegstag am 1.9.2011 (Essener Friedensforum)
Der II. Weltkrieg begann am 1.9.1939 mit der Lüge, Deutschland schieße auf Polen zurück.
Heute wird die Bevölkerung wieder mit Lügen manipuliert, um Kriegseinsätzen zuzustimmen,
die dazu dienen, Macht- und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen:
Kriegseinsätze zur angeblichen Terrorismusbekämpfung, zum Schutz von Menschenrechten
oder der Beseitigung von Massenvernichtungswaffen wie beispielsweise im Irak,
in Libyen oder in Afghanistan. Militärische Gewalt verschärft, wie sich überall zeigt,
die Probleme und schafft immer mehr Opfer auf Seiten der Zivilbevölkerung.
Die Bundeswehr ist immer häufiger an solchen Einsätzen beteiligt und wird immer mehr
von einer Verteidigungsarmee zu einer Interventionsarmee umgebaut.
Deutschland belegt beim Waffenhandel inzwischen den dritten Platz
hinter den USA und Russland; der Tod wird immer mehr wieder ein Meister aus Deutschland.
Dagegen protestieren wir!
Wir erinnern am Antikriegstag auch an den 70. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands
auf die Sowjetunion, der einen historisch vergleichslosen Vernichtungskrieg eröffnete.
Nach dem Krieg lagerten die USA viele Atomwaffen in Deutschland ein.
Die immer noch in der Eifel befindlichen Atombomben müssen sofort abgezogen und vernichtet werden!
Seit dem Kongress „Friedenskultur 2010“ in Essen ist der Oberbürgermeister unserer Stadt
Mitglied der Friedens-organisation „Mayors for Peace“. Die atomare Bedrohung durch Waffen ist so wie die sogenannte ‚friedliche Nutzung‘ ein nicht-kontrollierbares Risiko für das Überleben der Menschheit. Hiroshima, Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima sind Mahnung, den Ausstieg aus der gesamten Atomtechnologie konsequent zu fordern.
Wir bestärken u.a. die Forderungen der Essener Erklärung „Friedenskultur 2010“:
Alle Staaten der Erde sind in die völkerrechtliche Verpflichtung
zur nuklearen Abrüstung und Nichtverbreitung einzubinden.
Die NATO und alle Atommächte müssen auf die nukleare Abschreckung verzichten.
Dies muss einhergehen mit dem Abbau auch der konventionellen Militärarsenale
unter Gewährleistung der Sicherheit aller Staaten.
Die völkerrechtswidrige Militärintervention in Afghanistan darf nicht von Jahr zu Jahr
verlängert werden, und der ebenfalls völkerrechtswidrige Krieg gegen Libyen
darf keine direkte und auch keine indirekte Unterstützung erfahren.
Der Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee muss rückgängig gemacht werden.
Die atomare Abrüstung ist ein entscheidender Schritt hin zum Frieden,
die auf der „Verpflichtung zur friedlichen Beilegung von Konflikten“ sowie
auf den „Anstrengungen zur Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen und der kommenden Generationen
auf dem Gebiet der Entwicklung und der Umwelt“ beruht (aus der Erklärung der UN-Generalversammlung vom 13.9.1999).
Kundgebung am 1.9.2011 ab 18.00 vor der Marktkirche/Porschekanzel
Es sprechen:
Oberbürgermeister – Reinhard Paß,
Essener Friedens-Forum – Juliane Pilz,
DGB-MEO – Bruno Neumann,
Integrationsrat – Muhammed Balaban,
pax christi Bistum Essen – Alfred Keienburg,
Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) – Şilan Küçük,
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) – Walter Hilbig,
Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) – Caro,
essen stellt sich quer – Lucien Luckau,
Verein demokratischer Frauen Afghanistan – Sidiqa Faizy
www.essener-friedensforum.de/
Das Anti-Kriegs-Bündnis „Dortmund stellt sich quer“, hat neben anderen Initiativen zur Blockade des faschistsichen Aufmarschs aufgerufen.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgefordert am 3. September nach Dortmund zu kommen und sich an den Blockaden zu beteiligen!
Das Bündnis bietet unterschiedliche Möglichkeiten, die Mobilisierung im Vorfeld der Blockade zu unterstützen. So kann ab sofort beispielsweise ein Mobilisierungsvortrag abgerufen werden. Dieser geht auf den Antikriegstag, seine Geschichte und den Missbrauch durch die Faschisten ein. Anhand eines Abrisses der Dortmunder Neonaziszene seit den 1980er Jahren wird der sog. „Nationale Antikriegstag“ und seine Entwicklung seit 2005 dargestellt. Zusätzlich gibt es Informationen zu unserem Blockadekonzept für den 3.9.2011. Bei Bedarf einfach eine Mail an: mobi@dortmundquergestellt.de.
Zur Vorbereitung der Blockaden bietet „Dortmund stellt sich quer“ auch Blockadetrainings an. Wir raten dringend dazu, ein solches Blockadetraining zu besuchen oder selbst zu organisieren, denn blockieren will gelernt sein! Erfahrene BlockadetrainerInnen bringen euch bei, wie man eigentlich zum Blockadepunkt gelangt, wie man sich in einer solchen Blockade verhält und welche Vorsichtsmaßnahmen alle vorher treffen sollten! Auch hier gilt: Bei Bedarf einfach eine Mail an mobi@dortmundquergestellt.de.
Zur inhaltlichen Vorbereitung ist auch die Broschüre der Linksjugend [’solid] nrw „Block Facism“ zu empfehlen, die auch gedruckt bestellt werden kann und die Broschüre vom Rote Hilfe e.V. „Was tun wenn’s brennt?“.
Wer den Aufruf von „Dortmund stellt sich quer“ unterzeichnen möchte, kann dies ebenfalls unter der angegebenen Mai-Adresse. Hier der Aufruf:
Den „Nationalen Antikriegstag“ am 3. September 2011 verhindern! Dortmund stellt sich quer! Sie werden nicht durchkommen!
Zum 7. Mal in Folge wollen Neofaschisten anlässlich des Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Für den 3. September mobilisieren sie europaweit in die Ruhrgebietsmetropole. Nach dem wieder erfolgreich verhinderten Marsch durch Dresden gilt der so genannte „Nationale Antikriegstag“ in Dortmund als einer der wichtigsten Aufmärsche der deutschen Neonazis.
Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg militanter Neonazis entwickelt. Brutale Übergriffe auf MigrantInnen und linke Jugendliche, auf GewerkschafterInnen und politisch aktive Menschen, auf alternative Buchläden und auf Parteibüros, auf Kneipen und Veranstaltungen, auf Wohnungen von AntifaschistInnen gehen weiter und nehmen an Brutalität zu.
Die Nazis sagen, Dortmund sei ihre Stadt. Wir sagen: Niemals!
Polizei, Justiz und lokale Politik haben das Problem seit Jahren verharmlost. Sie tragen Verantwortung für das Erstarken der Neofaschisten in Dortmund. Seit dem Jahr 2000 gehen vier Morde auf das Konto der Neonazis: drei Polizisten wurden von dem Neonazi Michael Berger erschossen, der Punk Thomas Schulz von einem jugendlichen Neofaschisten erstochen. Seit einiger Zeit verändert die Zivilgesellschaft ihre Sicht und entwickelt Protest und Gegenwehr. Aber die Polizei bleibt ihrer Linie treu: Antifaschistisches Engagement wird immer wieder behindert, Neonazis können nahezu ungestört agieren.
Der Antikriegstag erinnert an den faschistischen Überfall der Nazis am 1. September 1939 auf Polen. Es war der Beginn eines Raub- und Vernichtungskrieges, der die Welt in Brand steckte und über 50 Millionen Tote hinterließ. Der Antikriegstag ist der Tag aller DemokratInnen und KriegsgegnerInnen, die die Mahnung aus unserer Geschichte: „Nie wieder Faschismus! Nein zum Krieg!“ wachhalten und für eine Welt des Friedens und der internationalen Solidarität eintreten.
Die deutschen Neonazis stehen in der Tradition der NSDAP. Sie bejubeln den beispiellosen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion mit 17 Millionen toten Zivilisten ebenso wie die barbarische Massenvernichtung der Juden, Sinti und Roma. Sie leugnen die Verbrechen der Wehrmacht und der SS und tragen Slogans wie „Unser Großvater war ein Held!“ vor sich her. Mit antikapitalistischen Phrasen versuchen sie in der sich verschärfenden Krise des Kapitalismus die sozialen Abstiege, Armut und Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Existenzangst der Menschen und besonders der Jugend für ihre rassistische und kriegsverherrlichende Ideologie zu nutzen.
Gemeinsam setzen wir ihnen unseren Widerstand und unsere Politik der Aufklärung und der internationalen Solidarität entgegen! Gemeinsam stehen wir gegen Krieg und fordern seine sofortige Beendigung in Afghanistan – und überall! Wir rufen die Antifaschistinnen und Antifaschisten, die Gegner von Krieg und Besatzung, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die Jugend dazu auf, den Aufmarsch der Neofaschisten am 3. September durch gewaltfreie Blockaden entschlossen zu verhindern! Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die der zunehmenden Kriegspropaganda eine Absage erteilen und den Nazis entgegen treten wollen. Gemeinsam werden wir ihren geplanten Marsch durch Dortmund verhindern!
Der Antikriegstag gehört uns!
Beteiligt Euch an den Demonstrationen und Blockaden!
Wenn Nazis marschieren, ist Widerstand Pflicht!
Dortmunder Erstunterzeichner/innen:
Organisations- und Funktionsangaben dienen nur der Information
Thomas Arndt (BRV, ver.di), Iris Bernert-Leushacke (Partei Die Linke Dortmund), Marlies und Heinrich Brüggemann (Pastor i.R.), Ines Burkhardt (Schauspielerin), Claus Dieter Clausnitzer (Schauspieler), Tülin Dolutas (DIDF Dortmund), Jan von Hagen (Sekretär, ver.di), Willi Hoffmeister (Ostermarsch Rhein-Ruhr), Ulla Jelpke (MdB, Partei Die Linke), Gerd Kampschulte (IG BAU Dortmund), Magdalene Kozielski (ver.di-Jugend Dortmund) Tim Lichte (‚Solid Dortmund), Hanno May (Pastor), Ula Richter (Bündnis Dortmund gegen Rechts), Wolfgang Richter (Linkes Bündnis Dortmund – Parteilose Linke. DKP und SDAJ), Traute Sander (Aktion 65+), Ulrich Sander (VVN-BdA), Renate Schmidt-Peters (Lyrikerin), Manfred Sträter (NGG Dortmund), Peter Strube (Pastor i.R., ALZ), Tino Towara (SDAJ Dortmund), Andreas Weißert (Schauspieler), Selahattin Yildirim (NGG Dortmund)
(Weitere UnterstützerInnen finden sich auf der Webseite des Bündnisses)
17. August 2011 ac/linksletter Dortmund stellt sich quer: Naziaufmarsch am 3.9. verhindern!
Bündnisse aus engagierten AntifaschistInnen aus Gewerkschaften, Parteien, sozialen Bewegungen, engagierten Einzelpersonen, Kunst und Kultur rufen dazu auf, den Rechten entschlossen entgegenzutreten und ihren Aufmarsch gewaltfrei zu blockieren. Vor allem das Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ ruft, wie bereits in den Vorjahren, zu den Blockaden auf (hier gehts zum Aufruf!). Nach den Erfolgen von Dresden sei es nun wichtig, den NeofaschistInnen auch im Westen deutlich und mit vielen breiten Bündnissen deutlichen zu zeigen, dass sie hier nicht erwünscht seien und ihnen keinen Platz für ihre menschenverachtende Hetze geboten wird. Erste Pläne für die Sitzblockaden stehen bereits.
Dortmund hat sich im vergangenen Jahrzehnt zur Hochburg des aggressiven und militanten Neofaschismus entwickelt. Offizielle Statistiken der Landesregierung belegen dies (wenn auch unvollständig), genauso wie die Erfahrungsberichte zahlreicher schikanierter BürgerInnen, die sich gegen Rechts engagieren. Der WDR berichtete über Familien, die von den sogenannten „Autonomen Nationalisten“ aus Dortmund Dorstfeld vertrieben wurden.
Die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE im Landtag weist durchschnittlich pro Tag für NRW mehrere Straftaten mit rechtem oder rassistischen Hintergrund aus.
In Raum Dortmund und Hamm, aber auch im Raum Aachen, Siegen und Leverkusen häufen sich die Übergriffe auf Parteibüros von LINKEN, SPD und Grünen, auch Einrichtung alternativer und antirassistischer Initiativen und auf die Wohnhäuser und Autos von Einzelpersonen. Gerade in Dortmund, so auch der Vorwurf vieler antifaschistischer Initiativen und Betroffener, haben Polizei, Politik und Stadtverwaltung viel zu lange weggeschaut und das Problem verharmlost.
Um möglichst viele Menschen zu den Protesten nach Dortmund zu mobilisieren, bietet „Dortmund stellt sich quer“ noch in zahlreichen Städten Informationsveranstaltungen an (hier gehts zu den Terminen und Orten). Auf der Seite des Bündnisses finden sich ausserdem Banner zur Bewerbung und Kontaktadressen für Materialbestellung.