Antikriegstag 2025 in Köln
Wir rufen 86 Jahre nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen alle auf: Kommt zur Demonstration „Frieden schaffen – Aufrüstung stoppen! Gemeinsam für internationale Solidarität und Einhaltung des Völkerrechts“ und verbreitet den Aufruf zur Demo, wo ihr könnt! Die Demo wird wie geplant in Kooperation vom Friedensforum und dem „Camp Rheinmetall Entwaffnen“ stattfinden, dass Oberverwaltungsgericht Münster hat das Verbot vom Camp gekippt! Beginn am Sa., den 30. August um 13:30 auf dem Kölner Heumarkt.
„Das Feuer brannte, das sie geschürt.
Löscht es aus! Die Imperialisten,
die da drüben bei jenen nisten,
schenken uns wieder Nationalisten.
Und nach abermals zwanzig Jahren
kommen neue Kanonen gefahren. –
Das wäre kein Friede.
Das wäre Wahn.
Der alte Tanz auf dem alten Vulkan.
Du sollst nicht töten! hat einer gesagt.
Und die Menschheit hörts, und die Menschheit klagt.
Will das niemals anders werden?
Krieg dem Kriege!
Und Friede auf Erden.“
(Kurt Tucholsky, „Krieg dem Kriege“, 1919)
Die Termine im Einzelnen:
Fr., 29. August: „March for Liberation“, Palästina-Solidaritätsdemo
Wann und Wo:18:30 ab Hans Böckler-Platz
Demonstration von der Palästina Solidarität Köln, Mera25 und der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost
30.08. – Auf zur Demo am Antikriegstrag! Frieden schaffen – Aufrüstung stoppen! Gemeinsam für internationale Solidarität und Einhaltung des Völkerrechts
Wann und Wo: 13:30 Heumarkt
Programm:
- 13:30 Auftaktkundgebung am Heumarkt.
- Anschließend gemeinsame Demo mit dem Camp von Rheinmetall Entwaffnen zum Chlodwigplatz und gemeinsame Kundgebung.
- Abschließend: Musik und Kultur für den Frieden auf dem Chlodwigplatz, mit Livemusik, Friedensgedichten und Vorstellung von politischen Initiativen gegen Militarisierung in Köln!
Mit Reden von:
- Ulrich Schneider, Historiker, Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten
- Ludo De Brabander, belgische Friedensbewegung (VREDE.be)
- José Nivoi, Sprecher des Autonomen Hafenarbeiterkollektivs (Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali, CALP) in Genua (angefragt)
Grußwörter:
- Nicola Casawati, Bürgermeister der Kölner Partnerstadt Bethlehem
- Jurij Starovatych, ehemaliger Wolgograder Oberbürgermeister und Vorsitzender der Wolgograder Abteilung der Friedensstiftung. Er hat 1989 die Städtepartnerschaft Köln-Wolgograd mit ins Leben gerufen.
- Dedi Baron, Regisseurin, aktiv in der israelischen Friedensbewegung
- Friedensworte einer Kölner Zeitzeugin von Krieg und Faschismus
Konzert und Kultur auf dem Chlodwigplatz:
- Vorstellung politischer Initiativen gegen Militarisierung in Köln und für eine Stadt des Friedens
- Straßenmusikgruppe aus Studierenden, die auf die Situation in Palästina aufmerksam machen will
- Kölner Städtepartnerschaftschor
- Magic Darragh, Liedermacher aus Irland
- Friedensgedichte auf Arabisch, Persisch, Jiddisch und Hebräisch mit deutscher Übersetzung
Material:
Plakate und Flyer für den Antikriegstag sind in ausreichender Zahl gedruckt – wir brauchen euch für die Mobilisierung! Meldet euch dafür bei Peter Förster (0178 3291379) oder bei Michael Sünner (0174 9509932)
Den Aufruf, Sharepicks für Instagramm, Flyer als pdf und weitere Infos findet ihr hier.
Der Antikriegstag ist vom Kölner Friedensforum initiiert.
Das Kölner Friedensforum trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr im Friedensbildungswerk, Obenmarspforten 7-11,
also das nächste Mal am 6. August 2025:
Was bisher geplant ist. (Quelle: Vorbereitungstreff am 30.7)
Der diesjährige Antikriegstag in Köln findet am Samstag vor dem Ersten September statt, also am 30. August.
Samstag, 30. August 2025, 13:30 Uhr, Köln, Heumarkt
Die Kundgebung am Heumarkt soll bis 14:30 Uhr gehen um dann zusammen mit der ‚Kölner Parade gegen den Krieg‘ der ‚Rheinmetall entwaffnen‘-Initiative zum Clodwigplatz zu gehen. Siehe nebenan:
Als Reden bei der Kundgebung sind vorgesehen:
Eine Auftakt-Rede von einem bekannten Antifaschisten, der den Anlass der Kundgebung gut beschreiben kann, und auch aktuelle Forderungen an die Bundesregierung formulieren wird. Dann eventuell eine 94-Jährige, die den Krieg noch erlebt hat, und sehr bewegend darüber sprechen kann. Dann sind Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine Bethlehem und Wolgograd eingeladen einige Worte zu sprechen. Ein WDR-Chor wird passende Lieder dazu beitragen. Die Initiative Kölner Initiative ‚Palestinians and Jews for Peace‚ wird auch einen Redebeitrag halten. Angefragt ist auch jemand aus der Belgischen Friedensbewegung. Geplant ist auch eine Gewerkschaft aus Genua anzufragen, die schon den Stopp von Waffenlieferungen in ihre Hand genommen hatte. Am 5. August werden sie schon wieder gegen Waffenlieferungen streiken.
Zitat aus RF-News:
Das Schiff „COSCO Pisces“ steuert für den 5. August den Hafen von Genua an. Die Gewerkschaftsvereinigung USB in Genua kündigte einen 24-Stunden-Streik im PSA-GT-Terminal an, um eine Entladung der Todesfracht zu verhindern.
Vom Heumarkt aus geht es dann im Demozug zum Clodwigplatz. Die Freunde von ‚Rheinmetall entwaffnen‘ werden mitlaufen, und bei der Kundgebung vielleicht auch schon einige Worte gesprochen haben.
Sie wollen aber nicht allzu lange am Clodwigplatz bleiben und von dort aus zur Konrad-Adenauer-Kaserne (Brühler Straße) gehen. Dort befindet sich das Rekrutierungscenter der Bundeswehr.
Diejenigen, denen der Weg zur Kaserne (ca. 7km) zu lang ist, kann am Clodwigplatz noch etwas verweilen: Weitere Reden und Kulturbeiträge, Musik usw. wird es von einer Bühne aus geben, während Initiativen ihre Infostände aufbauen können. Jede Initiative soll Zeit bekommen sich kurz vorzustellen. Der Infostand der Umweltgewerkschaft wird eine Argumentationshilfe zur Atomenergie vorstellen und anbieten,
Seit dem Erscheinen der Broschüre „Atomkraftwerke sind… keine Klimaretter!“ im Jahr 2022 gab es eine hohe Nachfrage insbesondere der online-Ausgabe. Deshalb – und aufgrund des neuen weltweiten „Atomkraft-Hypes“ – haben wir uns entschlossen, die Broschüre in mehrere Sprachen zu übersetzen.
Die fremdsprachigen Ausgaben enthalten ein zusätzliches Vorwort, das wir hier auf deutsch dokumentieren:
VORWORT zur internationalen Edition
Die Umweltfrage ist zu einer Überlebensfrage der Menschheit geworden.
Verschiedene Faktoren verstärken sich gegenseitig: die globale Erwärmung der Atmosphäre und der Ozeane, das Artensterben, die Zerstörung des Regenwaldes, der Raubbau an Rohstoffen, die Zerstörung der Ozonschicht – um nur einige zu nennen.
Die Verseuchung der Biosphäre mit radioaktiven Stoffen durch die Atomindustrie gehört ebenfalls zu diesen Faktoren.Mit der Übersetzung dieser Broschüre wollen wir die Leser außerhalb des deutschsprachigen Raums mit den Erfahrungen der deutschen Anti-Atom-Bewegung bekanntmachen.
Denn Atomkonzerne trommeln inzwischen weltweit für eine Renaissance der Atomkraft. Das ist hochgefährlich – und hat nicht das Geringste mit Klimaschutz zu tun. Das muss gestoppt werden!
Dafür möchte diese Broschüre Argumente liefern.
Die Edition in verschiedenen Sprachen verstehen wir zugleich als Einladung zum International Environmental Council (IEC).
Diese Konferenz soll 2026 stattfinden. Sie zielt auf einen breiten Zusammenschluss, insbesondere von Umwelt- und Arbeiterbewegung, im Kampf gegen die globale Umweltkatastrophe. Wir freuen uns auf Rückmeldungen und Anmeldungen unter post@umweltstrategiekonferenz.org oder post@IEC26.org
Umweltgewerkschaft Deutschland, November 2024
Kölner Parade gegen den Krieg. Zusammen gegen die Militarisierung der Gesellschaft
Samstag, 30. August 2025, 14:30 Uhr
Köln, Heumarkt (Augustinerstr.)

Nachdem uns viele Jahre lang erzählt wurde, dass die Kassen leer seien, sind auf einmal unendliche finanzielle Mittel (»what ever it takes«) vorhanden – für eine umfassende Aufrüstung Deutschlands. Der NATO-Beschluss, fünf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, des Bruttoinlandsprodukts in Aufrüstung zu stecken, bedeutet, dass in Zukunft fast die Hälfte des Bundeshaushalts für Rüstung, militärische Strukturen und die Bundeswehr direkt verwendet wird. Die aktuelle Bundesregierung war eine treibende Kraft, diesen Beschluss der europäischen Nato-Staaten auf dem Gipfel durchzusetzen. Die Aussage von Kanzler Merz, Deutschland muss die (militärische) Führung in Europa übernehmen, passt dazu.
Für uns heißt das schon heute nichts Gutes. Für uns, Arbeiter*innen, Angestellte, prekär Lebende und Rentner*innen, für den großen Teil der Menschen, die in dieser Gesellschaft leben, heißt das schlechtere Gesundheitsversorgung und miese Arbeitsbedingungen in der Pflege, fehlende Mittel für gute Kitas, für kommunale Aufgaben und unbezahlbare Mieten. Dafür Arbeitszeitverlängerung, Krise, Stellenabbau und »Kanonen statt Butter«. Gleichzeitig klingeln für die Herstellung der Kriegstüchtigkeit bei den Aktionär*innen der Rüstungskonzerne, bei Rheinmetall und Co, gewaltig die Kassen.
Diese massive Aufrüstung der NATO ist nur der neueste Eskalationsschritt einer Aufrüstungsspirale, der weltweit eine Logik des Wettrüstens und noch mehr kriegerische Eskalation mit sich bringt. Fast alle Instrumente und Verträge der Rüstungskontrolle sind ausgelaufen oder wurden außer Kraft gesetzt – und das nicht nur, wie oft einseitig behauptet von Russland, sondern auch von den NATO-Staaten. Das zeigt uns deutlich: Der politische Wille steht überall auf Krieg, nicht auf eine dringend notwendige Entspannungspolitik.
Die militärische Aufrüstung ist nur die eine Seite des Prozesses, der ins Werk gesetzt werden soll. Darüber hinaus braucht es eine umfassende psychologische Aufrüstung. Für den Krieg braucht es eben nicht nur Geld, Waffen und Technik, sondern auch Menschen als Material. Menschen, die bereit sind in aktuellen und kommenden Kriegen zu Kanonenfutter im Schützengraben zu werden für die Interessen des Staates, der Regierung und der Kriegsprofiteure. Es braucht auch eine breite Zustimmung in der Bevölkerung dafür, dass die gesamte Gesellschaft »kriegstüchtig« gemacht werden soll. Stimmen, die eine friedliche Perspektive vertreten, Proteste, die sich kritisch gegenüber der Militarisierung äußern, sollen diskreditiert und unter Druck gesetzt werden. Gezielt sollen einfache Feindbilder und Bedrohungsszenarien aufgebaut werden, ständige Verunsicherung und Angst werden geschürt und bilden den Nährboden für einen Nationalismus, der die Kriege von Staat und Regierung so darstellen soll, als wären sie in unserem Interesse.
Aber genau da machen wir nicht mit! Die Interessen der staatlichen Machtkämpfe um Ressourcen und Profitsicherung sind eben nicht unsere und der Mehrheit der Menschen, die hier leben. Wir stellen uns gegen die militärische Doppelmoral, die einhergeht mit Waffenlieferungen in eskalierende Kriege und Konflikte, an Verbündete Akteure und Staaten, die mit deutschem Kriegsgerät vernichtende Kriegsführung gegen Zivilbevölkerungen durchführen. Unser antimilitaristischer Widerstand, unser Eintreten für den Frieden beginnt mit der Verweigerung, uns in diese Logik von Angst, Gewalt und Militarismus hineinziehen zu lassen.
Wir werden nicht auf die Menschen aus anderen Ländern schießen, die unsere Nachbar*innen, Kolleg*innen, Geschwister und Freund*innen sein könnten, weil uns die Regierung im eigenen Land erzählt, dass sie unsere Feinde wären. Wir haben mehr mit diesen Menschen gemeinsam als mit den Politiker*innen, die Hunderte von Milliarden für Kampfjets, Panzer und Raketen aus dem Hut zaubern und uns erzählen, es gäbe für uns keine Alternative. Aber die Alternative ist hier, sie liegt bei uns allen, die sich der Kriegstüchtigkeit entgegenstellen und eine antimilitaristische Bewegung für eine friedliche, gerechte und freie Welt aufbauen.
Solidarität und Zusammenhalt
Deshalb ziehen wir am Samstag, dem 30. August in einer großen Parade von der Kölner Innenstadt zur Konrad-Adenauer-Kaserne in die Brühler Straße. Dort befindet sich das Rekrutierungscenter der Bundeswehr. Dort sind nicht nur Soldaten stationiert, die wir zum Desertieren aufrufen werden, es ist der passende Ort, um unser Nein zur Wehrpflicht, zum Werben fürs Töten und Sterben und zur militaristischen Propaganda laut kundzutun.
Auf unserer Anti-Militär-Parade feiern wir das Leben – demonstrierend, tanzend und immer in Bewegung – zusammen mit allen, die sich mit uns der Logik von Aufrüstung, Wehrpflicht und dem großen Sterben entziehen wollen. Gemeinsam werden wir mit Motivwägen als Menge durch die Straßen fließen. Wir wollen demonstrieren, unsere Vielfalt und Entschlossenheit ausdrücken und mit uns führen, was wir zu bieten haben: Solidarität und Zusammenhalt statt Angst und Gewalt. Wir bringen auch die passenden Utensilien mit: Schilder mit unseren Inhalten und bunte Sonnenschirme, Flugblätter und Konfettikanonen, unsere Musik, Gesänge und Parolen sowie die besseren Ideen, Vorstellungen und Forderungen, was mit den Hunderten Milliarden stattdessen sinnvoll geschehen muss.
Wir bringen auch unsere sehr verschiedenen Geschichten und Motivationen mit. Und trotz aller Unterschiede unter uns, sind wir uns auch in vielen Punkten einig: In Zeiten genozidaler Kriegsführung kann es keinen anderen Platz als an der Seite der Palästinenser*innen und für das Recht auf Leben geben.
Wir sind das Gegenkonzept zu Gewalt und Gehorsam. Wir sind der bunte und leidenschaftliche Protest gegen Aufrüstung, gegen psychologische Mobilmachung der Gesellschaft und gegen Krieg.
Rheinmetall Entwaffnen, Juli 2025






