Sozialreform oder Revolution?
Plakate aus der Wahlbewegung zur Bundestagswahl 2013 werfen die Frage Sozialreform oder Revolution? (1) wieder auf:
dazu ein Zitat aus:
www.dkp-muenchen.de/pdf-dateien/Revolutionen – Lokomotiven der Geschichte.pdf
Der Abschied einer Reihe von Linken vom Revolutionsbegriff nach 1989/90 stellt in diesem Zusammenhang, so der marxistische Revolutionsforscher Manfred Kossok bereits im Jahr 1992, „keinen Lösungsweg“ dar. Wolfgang Eichhorn schrieb 2005:
„Die geschichtlichen Inhalte von Themen wie Reform, Revolution, Fortschritt sind heute nicht die gleichen wie die vor hundert Jahren. Sie haben sich verändert, und sie werden sich weiter verändern. Aber die Themen selber sind nicht obsolet geworden. Sie kehren immer wieder – als Mittel, mit denen die Menschen
ihre Lebenssituation reflektieren und ihren Forderungen Ausdruck verleihen.“
Es ist nicht denkbar, dass sich die bestehenden Verhältnisse allein durch Reformschritte, so wichtig sie auch für die Formierung von Gegenkräften sein mögen, grundsätzlich ändern lassen. Rosa Luxemburg hat in Auseinandersetzung
mit Bernstein die marxistische Position im Zusammenhang mit dem Verhältnis von Sozialreform und Revolution formuliert und diese Illusion zerstört.
… weiter auf:
www.dkp-muenchen.de/pdf-dateien/Revolutionen – Lokomotiven der Geschichte.pdf
(1) Zitat aus Sozialreform oder Revolution?, Rosa Luxemburg (1899) Vorwort:
Der Titel der vorliegenden Schrift kann auf den ersten Blick überraschen. Sozialreform oder Revolution? Kann denn die Sozialdemokratie gegen die Sozialreform sein? Oder kann sie die soziale Revolution, die Umwälzung der bestehenden Ordnung, die ihr Endziel bildet, der Sozialreform entgegenstellen? Allerdings nicht. Für die Sozialdemokratie bildet der alltägliche praktische Kampf um soziale Reformen, um die Besserung der Lage des arbeitenden Volkes noch auf dem Boden des Bestehenden, um die demokratischen Einrichtungen vielmehr den einzigen Weg, den proletarischen Klassenkampf zu leiten und auf das Endziel, auf die Ergreifung der politischen Macht und Aufhebung des Lohnsystems hinzuarbeiten. Für die Sozialdemokratie besteht zwischen der Sozialreform und der sozialen Revolution ein unzertrennlicher Zusammenhang, indem ihr der Kampf um die Sozialreform das Mittel, die soziale Umwälzung aber der Zweck ist.
Vorstellung des Buches „Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution“ auf der Leipziger Buchmesse