Polemik oder Gedenken – Infostand der CDU
WAZ-Essen Mittwoch 10.August 2011
CDU erinnert an den Mauerbau
Mit einem Info-Stand an der Kettwiger Straße (Höhe Burgplatz) erinnert die CDU an den Mauerbau vor 50 Jahren. Am Freitag, 12. August, von 17 bis 19 Uhr, (also einen Tag vor dem Gedenktag) lädt die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU Essen (OMV) unter dem Motto „Gegen das Vergessen – Mahnung und Erinnerung an die Schrecken der deutschen Teilung“ zum Gespräch. Für Jugendliche gibt es einen anschaulichen Flyer zu den dramatischen Ereignissen im August 1961.
Tatsächlich gab es ein polemisches
Flugblatt gegen DIE LINKE.
Ich hielt mit einem Flugblatt, das nur einige Auszüge aus der Erklärung der historischen Kommission der Partei DIE LINKE zitierte, dagegen.
CDU-Ratsherr Dirk Kalweit meinte anfangs, dass es zwischen den Parteien ein Abkommen gäbe, sich nicht gegenseitig bei Infoständen nicht zu behelligen. Ich ließ mich aber nicht beirren, und sagte, dass ich davon nichts wüsste und es ausserdem meine eigene Initiative sei. Ich könne ohne Anmeldung Flugis verteilen, wo ich wolle. Dann kam ich mit einer jungen Frau ins Gespräch. Sie gab mir den Rat, die Linke solle sich doch mal endlich von der SED distanzieren, und mal etwas ganz Neues gründen. Später kam eine ältere Frau vom Vertriebenen-Verband hinzu, die mir über Flucht und Vertreibung erzählte, und mich, weil ich zuhörte, wohl nett genug fand, mich am 11.9.2011 zum „Tag der Heimat“ herzlich einzuladen. … Die junge Frau würde auch kommen. Ich sagte, dass ich schon verheiratet sei, und der jungen Frau schon erzählt hätte, dass meine Frau schon Mitglied der Linken wurde, als DIE LINKE noch SED hieß, únd ich Mitglied der Linken wurde als es noch die PDS war.
Zitat aus dem Portrait von Cornelia Swillus-Knöchel in der WAZ/NRZ vom18.8.2010
In der DDR aufgewachsen, trat sie mit 20 in die SED ein, die Einheitspartei, die die DDR diktatorisch regierte. Dass Swillus-Knöchel selbst, wie sie sagt, nie unter Repressalien des DDR-Regimes leiden musste, kann da nicht verwundern. „Das ganze Ausmaß der Gewalt habe ich erst nach der Wende erfahren. und es hat mich entsetzt“, behauptet sie. Auf die Frage, ob sie sich heute auch bei den Linken engagieren würde, wenn sie selbst zu den Opfern des Regimes gezählt hätte, muss sie lange nachdenken. „Vielleicht hätte ich der Politik dann gänzlich den Rücken gekehrt“, gibt sie schließlich zu.
Eine andere Partei wäre für sie jedoch nie in Frage gekommen. „Ich glaube nun mal an die sozialistische Gesellschaft“, bekräftigt Swillus-Knöchel. Die heutige Linke habe sich abgegrenzt, weiterentwickelt und aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. „Aber wir bieten nun einmal Angriffsfläche, weil unsere Lösungsansätze manchen Kreisen ans Portmonee gehen.“ Von der aktuellen Spardebatte hält sie nicht viel: „Das trifft einmal mehr die Falschen.“
Dirk Kalweit kam später, und wollte genaueres über die Organisation wissen, für die ich verteilte. Ich sagte „LinksDiagonal“, meine eigene Organisation, deren einziges Mitglied ich sei. Er nahm sich dann auch ein Flugi, und schaute es sich interessiert an.
Ab heute wird LinksDiagonal also auch von wichtigen Leuten innerhalb der CDU gelesen. Vielleicht hilft’s !
Olaf Swillus.