Noch mehr PCB in Kray, aber Protest dagegen kriminell?
Mitglieder der Bürgerinitiative gegen „Gift“Schredder in Kray hatten am 26. April vor dem Krayer Rathaus, wo die Stadt und die Umweltbehörden über erneut viel zu hohe PCB-Werte in der Luft des Stadtteil informierten, mit ein paar Plakaten Protest erhoben.
Anschließend vertraten sie im Saal ihre Forderungen, insbesondere nach Stilllegung der PCB-Quellen, bis Recycling ohne PCB durchgesetzt ist. „Das wimmelten die Behörden ab, stattdessen haben sie die Nichtverzehrempfehlung für selbst angebautes Gemüse in Kray beträchtlich ausgeweitet, weil es zu stark PCB-belastet ist“, fasst BI-Sprecher Dietrich Keil zusammen. „Die Bürger werden eingeschränkt, die Fa. Richter aber kann weiter machen wie bisher. Das lehnen wir ab.“
Nun wurde Keil von der Kriminalpolizei vorgeladen. Er wird beschuldigt, mit dem Protest der BI gegen das Versammlungsgesetz verstoßen zu haben. Das trifft auf völliges Unverständnis der Aktiven: „Soll unser Widerstand in Stadtteil jetzt kriminalisiert werden?“ Sie fordern, diese politisch bedenkliche und bürokratische Schikane sofort zurückzunehmen, weil sie die spontane Versammlungsfreiheit unzulässig einschränke. Sie erklären sich nicht nur solidarisch mit dem „Beschuldigten“, sondern werden sich nun gegen die PCB-Vergiftung ihres Stadtteils noch entschiedener einsetzen.