Wind, Flaute oder Sturm

Offener Brief gegen die Verleumdungen des Herrn Schnarch

Uns erreichte ein Brief der Frauenorganisation Courage, mit der Bitte ihren Offenen Brief gegen die unglaubliche Diffamierung ihres Verbandes zu verbreiten. Wir erklären uns mit dem Frauenverband solidarisch und wünschen uns, dass viele andere es auch tun.

Brief des Frauenverbandes Gruppe Essen.

Liebe Freund*innen, Mitstreiter*innen, Frauen*organisationen und -verbände, Unterstützer*innen, Kooperationspartner*innen und interessierte Medien!

Offener Brief

Wir wollen euch hiermit über die ungeheuerliche Verleumdung von Courage Essen durch den Wiener ReA Schnarch vom 11.11.18 informieren. Herr Schnarch schickt mails im Netz herum mit der Behauptung, Courage Essen sei antisemitisch! Er bezieht seine Lüge alleine aus unserer Unterstützung dieser Kampagne

Zur Form dieses Protestes kann man kontrovers diskutieren und eine unterschiedliche Haltung haben. Aber einen Antisemitismus- Vorwurf daraus zu konstruieren ist absurd, zumal viele jüdische Menschen und Organisationen diese Kampagne selbst unterstützen!

Herr Schnarch fordert auf, eine Zusammenarbeit mit uns zu beenden und versucht, Zwietracht zwischen uns und unseren Kooperationspartner*innen zu säen.

http://bds-kampagne.de/aufruf/deutschlandweiter-bds-aufruf/unterstuetzende-gruppen-und-organisationen/ Das werden wir nicht hinnehmen und notfalls auch juristisch gegen diesen Herrn vorgehen.

Gerade heute, wo uns ein „Roll back“ mit der rechtsorientierten Regierungs-Frauenpolitik entgegenweht, ist es nötig, dass alle zusammenstehen, denn dafür haben wir nicht jahrzehntelang gekämpft!

Gegen Sexismus und Rassismus – dafür steht Courage, dafür steht ihr und das ist, was uns eint.

Da hat Antisemitismus keinen Platz!

Wir freuen uns über Dein/Ihr Interesse, über Statements und Solidarität!

Im Anhang: Offener Brief von Courage Essen und die Verleumdungs- mail von Herrn Schnarch

Gerne über alle Kanäle verbreiten helfen!

Herzliche Grüße,
Courage Essen e.V.,
Susanne Keil,
für den Ortsvorstand

Offener Brief:

Die Verleumdung unserer Couragegruppe als antisemitisch muss zurückgenommen werden!

Die Verleumdung der Essener Gruppe unseres Frauenverbands als antisemitisch durch Rechtsanwalt Herrn Schnarch aus Wien weisen wir auf Schärfste zurück.

Er begründet das mit unserer Unterstützung der „bds- Kampagne“ http://bds-kampagne.de/aufruf/deutschlandweiter-bds-aufruf/unterstuetzende-gruppenund-organisationen/ Warum unterstützen wir diese Kampagne? Weil wir die Aussagen und Forderungen des Aufrufs richtig finden: „Deutschland fördert eine stark privilegierte wirtschaftliche, militärische und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Israel und begründet diese mit seiner besonderen historischen Verantwortung. Doch solange Israel diese Zusammenarbeit auch zu Menschen- und Völkerrechtsverletzungen gegen die PalästinenserInnen missbraucht, macht sich unser Land dieser Verletzungen mitschuldig. Verantwortungsvoller Umgang mit unserer Geschichte bedeutet für uns, sich dieser die palästinensischen Grundrechte missachtenden Zusammenarbeit zu widersetzen. Das ist eine für uns maßgebliche Schlussfolgerung aus der deutschen Geschichte.“ Antisemitismus und Rassismus ist für uns ein NoGo! Religion absolut Privatsache! Nicht aber die Kritik an der Politik von Regierungen, hier der zionistischen, menschenrechtsverletzenden Regierung des Staates Israel (übrigens nicht nur menschenverachtend gegen das palästinensische und andere Völker, sondern gegenüber Teilen des eigenen jüdischen Volkes, die gezwungen sind, an den Rändern der Großstädte in Slums zu leben). „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ – unter diesem Motto haben wir im letzten Jahr eine Filmveranstaltung mit dem Essener Friedensforum gemacht, die genau unsere Hoffnung ausdrückte, dass die israelische und palästinensische Bevölkerung gemeinsam und unter menschenwürdigen Bedingungen zusammenleben kann. Es geht uns niemals, auch nicht bei der BDS-Kampagne, um ein Vertreiben, eine Delegimitierung, eine Infragestellung Israels an sich oder seiner Bevölkerung! Davon könnt Ihr Euch auf der BDS- Seite überzeugen, auf der auch sehr viele jüdische Organisationen und Verbände ihre Kritik an der zionistischen Politik der israelischen Regierung dokumentieren. Wer auf die Website von Courage Essen und unsere Facebook-Seite schaut, wird schnell feststellen, wie verlogen diese Antisemitismus-Verleumdung des Herrn Schnarch ist. Courage Essen hat auch dieses Jahr im Oktober/November an mehreren Aktionen zum Gedenken an die Reichsprogromnacht 1938 teilgenommen, u.a. der großen Bündnisdemo am 9. November: „Wehret den Anfängen!“
Uns ist ein Anliegen, dass unsere Frauen und Mädchen, v.a. auch die geflüchteten Frauen und ihre Familien, diesen schwarzen Teil der deutschen Geschichte kennen lernen, der gerade von der frauenfeindlichen AFD geleugnet wird. Wir haben Lieder der jüdischen Frauen und Widerstandskämpferinnen aus den Konzentrationslagern gesungen und uns darüber auseinandergesetzt. Soweit zur Wirklichkeit der Praxis von Courage Essen.
Wir werden notfalls auch gerichtlich gegen diesen Herrn vorgehen.


Antisemitenmacher live (und mit Fahnen)

medienblog.hypotheses.org/3782

von Michael Meyen · Veröffentlicht 11/11/2018 · Aktualisiert 11/11/2018

Haben wir das so gewollt? Klar: Als es losging mit diesem Blog und mit Medienrealität live, wollten wir hinaus aus dem Elfenbeinturm. Nicht mehr im stillen Kämmerlein forschen und dann schauen, was passiert, sondern gleich mit denen zusammen denken, die es letztlich angeht.

Zum Beispiel mit einer Stadtgesellschaft, die nicht zur Ruhe kommt, seit ihr Parlament im Dezember 2017 beschlossen hat, kein Geld und keine Räume mehr zu geben, wenn es um BDS geht oder wenn Menschen auftreten, die sich zu BDS bekennen. Für alle, die die Abkürzung nicht kennen (auch weil sie eher selten in den Medien auftaucht; eine wunderbare Ausnahme: das Interview von Alexander Gorkow mit Roger Waters im Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 13. September 2018): Die Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ fordert seit 2005 zum Widerstand auf, bis sich die israelische Regierung zu dem bekennt, was das Völkerrecht von ihr verlangt, und bis alle Bürger dieses Landes gleichberechtigt sind.


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