23.9.2014: BI Giftshredder in Kray lädt ein
BI gegen ‚Gift’shredder in Kray lädt ein zum Besuch einer Informationsveranstaltung des Umweltamts der Stadt am 23.9.14, 18.00 Uhr, im Rathaus Kray, Kamblickweg:
Pressemitteilung
BI gegen ‚Gift’shredder in Kray
Wir laden ein zum Besuch einer Informationsveranstaltung des Umweltamts der Stadt am 23.9.14, 18.00 Uhr, im Rathaus Kray, Kamblickweg
Wieder einmal ist die PCB-Belastung in der Krayer Luft Thema einer Veranstaltung im Krayer Rathaus.
Wir erinnern uns: Bereits Mitte der 90er Jahre war die Luftbelastung in der Umgebung der Shredderanlage der Firma Richter an der Rotthauser Strasse (Bonifaciusgelände) Thema in Bürgerversammlungen.
In der Kleinen Schweiz wie in der Kleingartenanlage am Elsterbusch waren in Staubproben hohe Werte von Schwermetallen gefunden worden. Weitere Untersuchungen ergaben eine extrem hohe Belastung an PCBs und anderen Ultragiften in der Umgebung der beiden Shredderanlagen.
Verzehrverbote für Grünkohl und Salate, die in den umliegenden Gärten wuchsen, wurden ausgesprochen und werden bis heute aufrechterhalten.
Dann geriet die größere Shredderanlage an der Rotthauser Str. in den Hintergrund, da die Weiterverarbeitung des Shreddermaterials an der Joachimstr. eine höhere Belastung an den Giften erbrachte. Obwohl wir – wissenschaftlich belegt – immer wieder darauf hinwiesen, dass die PCBs und anderen Ultragifte nicht nur im Shreddermaterial enthalten sind, sondern bei der Verarbeitung auch als neue Verbindungen entstehen, wurde seitens der Verantwortlichen immer wieder betont, dass die PCBs zurück gehen werden, weil PCBs schon seit Ende der 80er Jahre verboten sind. Aber wie die neuen Messungen belegen, sind sie immer noch da und nicht zu knapp.
Durch den jahrelangen Protest vieler Krayer Bürger konnte erreicht werden, dass durch eine Vielzahl von Maßnahme jedenfalls der an den Anlagen selbst gemessene PCB-Ausstoß geringer wurde. In den letzten Jahren stieg er aber wieder an. Bei den alle 3 Jahre wiederkehrenden Messungen am Kamin des Bonishredders – die sicher unter den für die Firma günstigsten Bedingungen stattfanden – verdreifachte sich der PCB-Anteil im Staub von 2006 bis 2009 von 0,2 µg/m³ auf 0,6 µg/m³, im Dampf verdoppelte er sich von 14,4 µg/m³ auf 28,3 µg/m³. Die letzte Messung von 2012 ergab 0,5 µg/m³ PCB im Staub, im Dampf waren es gar 33,3 µg/m³.
Die PCBs und anderen Ultragifte sind in höchstem Maße gesundheitsgefährdend, können Krebs erzeugen, Atemwegserkrankungen und Allergien auslösen.
Das Umweltamt der Stadt Essen will in der Informationsveranstaltung die Werte der im März genommenen Pflanzenproben vorstellen und weitere Proben, die im Umfeld der beiden Shredderanlagen genommen wurden. Dass die Luftbelastung „mit großer Wahrscheinlichkeit“ von der Firma Richter kommt, wie es das Umweltamt vorsichtig ausdrückt, belegt aufs Neue, dass bei der Firma Richter etwas getan werden muss.
Solche Freiluftrecyclinganlagen haben in einem Wohngebiet nichts zu suchen.
Daher bitten wir die betroffenen Krayer um eine rege Teilnahme an der Versammlung.
Eduard Abbrent und Dietrich Keil
– Bonifaciusstr. 257 – Tel. 556323
Wieder einmal ist die PCB-Belastung in der Krayer Luft Thema einer Veranstaltung im Krayer Rathaus.