1.3.2013 BUND-Treffen / Fracking
Am 1.März findet eine Versammlung des BUND um 19 Uhr in der VHS in Essen statt.
Volkshochschule Essen
Burgplatz 1
45127 Essen
Insbesondere ist angekündigt, dass auch das Thema Fracking angesprochen wird.
Siehe auch: https://www.derwesten.de/wirtschaft/das-fracking-verbot-in-nrw-koennte-kippen-id7664121.html
Nachdem jetzt nur noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung zur Genehmigung gefordert wird (Altmaier), steht diese Technik vor der Tür. Auch Frau Kraft hat sich nicht klar gegen das fracking ausgesprochen. Wer sich länger mit UVPs in Planverfahren beschäftigt hat, weiß, dass diese nicht unbedingt die Probleme deutlich darstellen.
Dokumentarfilm
2009 hatte Lech Kowalski gerade begonnen, einen Dokumentarfilm über die oft verheerenden Auswirkungen der Globalisierung auf das Leben „einfacher“ Menschen und deren Widerstand dagegen zu drehen. Dabei traf er im Osten Polens Bauern, die um ihre Existenz fürchteten, weil ein amerikanischer Energiekonzern in ihrer Gegend mit Probebohrungen nach Schiefergas begonnen hatte. In Häuserwänden zeigten sich Risse, das Brunnenwasser war verschmutzt, keine 100 Meter von den Wohnsiedlungen entfernt zerfurchten Raupenfahrzeuge ohne Genehmigung die Felder. Die Bauern fragten sich, wie sie diesem Treiben ein Ende setzen könnten.
Lech Kowalski war überzeugt, dass das, was hier passierte, nicht nur von lokaler Bedeutung war, sondern über kurz oder lang die ganze Welt betreffen würde. Er begann, Informationen über das Thema Schiefergas zu sammeln: die verschiedenen Fördermöglichkeiten, Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben der Bevölkerung, die in Europa und den Vereinigten Staaten in der Nähe der Förderanlagen lebt. In den USA wurden bereits Tausende von Bohrtürmen errichtet – vor allem in Pennsylvania, dem „Saudi-Arabien des Schiefergases“. Parallel zu seinen Recherchen, die jeden Tag neue und immer alarmierendere Informationen zutage förderten, nahm Lech Kowalski seinen neuen Dokumentarfilm „Gas-Fieber“ in Angriff. Von März bis Oktober 2012 drehte er in den Dörfern um Zamosc, einer Stadt in Ostpolen, und drei Wochen in Bradford County, Pennsylvania. Der auf den Erfahrungen der polnischen Dorfbewohner basierende Film verdeutlicht, was Schiefergas ist, welche Interessen hinter der Förderung stehen und welche Folgen sie hat. Die Vorgänge in einer relativ kleinen polnischen Region mögen überraschen oder auch empören, was dagegen schon seit geraumer Zeit in den USA passiert, dürfte weit mehr schockieren und beunruhigen.
Doch die Dorfbevölkerung und ihre Anführer gaben den ungleichen Kampf gegen die allgegenwärtige Propaganda nicht auf und setzten sich weiter für den Fortbestand ihres Dorfes, ihrer Häuser, ihrer Landwirtschaftsbetriebe und ihrer Straßen, für sauberes Wasser, Gesundheit und Umwelt ein. Lech Kowalskis Film zeigt, wie diese Männer und Frauen lernen, sich zu wehren, zu organisieren und zu kämpfen. Entgegen allen Erwartungen trugen diese einfachen Bürger mehrere Siege davon, die zwar anfechtbar, aber in Anbetracht der Entwicklung in den USA sehr wichtig sind: In Bradford County in Pennsylvania bot sich dem Filmemacher ein kriegsähnliches Bild. Für diesen Eindruck ist die trostlose Landschaft ebenso verantwortlich wie die seelische und körperliche Erschöpfung der Bevölkerung, die unter den vielen Bohrtürmen in ihrer Region leidet.
Diese erschütternden Aufnahmen aus Pennsylvania stehen am Anfang und Ende des Films. Nur zu gut veranschaulichen sie die Kluft zwischen der Wirklichkeit der Schiefergasförderung und dem „American Dream“, mit dem die Politiker und die großen Energiekonzerne den Polen und allen anderen Europäern das sogenannte unkonventionelle Erdgas schmackhaft machen wollen.
(Frankreich, 2012, 75min) ARTE