Wind, Flaute oder Sturm

Weltklimatag am 5.12.2015 in Essen

[Update 6.12.2015]
Für den gleichen Tag war auf dem Hirschlandplatz eine Aktion der BUNDjugend angemeldet. Sie folgten jedoch einer Einladung zur Kettwiger Str./Burgplatz, dem Kundgebungsort der Umweltgewerkschaft zu kommen, der belebter war. Eine gute Entscheidung: https://www.linksdiagonal.de/2015/12/05/5-12-2015-nikolaus-aktion-der-bundjugend-nrw-in-essen/


Aufstehen gegen die drohende globale Klima– und Umweltkatastrophe!

Die Folgen der Zerstörung unserer Umwelt und des Klimas, werden immer dramatischer. Extremwetter und Naturkatastrophen haben erheblich zugenommen. Das Jahr 2014 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, 2015 könnte noch wärmer werden. Die Zahl der Opfer und Schäden steigt dramatisch. Der Raubbau an natürlichen Ressourcen wird weiter auf die Spitze getrieben und ist ein Hauptgrund für Kriege und Flucht.

Das 2°C Ziel setzt die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen aufs Spiel

Beim geplanten „Klimaabkommen“ in Paris wollen die Regierungen durch „freiwillige Selbst-verpflichtungserklärungen“ die Klimaerwärmung auf „2 Grad begrenzen“. Das ist in erster Linie ein politisches Ziel und ein Freifahrtschein, den CO2-Ausstoß weiter zu steigern und so weiter zu machen wie bisher. 2°C Erderwärmung bedeutet die Schmelze großer Eisschilder in der Antarktis und Grönland und damit einen Meeresspiegelanstieg um 8-12 Meter, der langfristig das Leben in den Küstenregionen der Welt in Frage stellt. Es ist ein Mittelwert, der mit extremen regionalen Veränderungen einhergehen würde. 2°C bedeuten eine andere Erde. Die Behauptung einer „Begrenzung“ ist angesichts der unkontrollierbaren Verstärkungen der Prozesse im Klimasystem der Erde wissenschaftlich absurd und ein Spiel mit dem Feuer. Die Öffentlichkeit soll tolerieren, dass der Raubbau an den natürlichen Ressourcen noch über Jahrzehnte fortgeführt werden soll. Das 2° Grad Ziel ist ein Beschluss zu Massenelend und Vertreibung im Weltmaßstab.

Ein Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energieträger in der Weltwirtschaft wird vor sich her geschoben bis frühestens 2100.

Erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft sind rasch möglich

Eine Umstellung der weltweiten Energieversorgung auf erneuerbare Energien wäre innerhalb von 10 Jahren möglich. Durch eine umfassende Kreislaufwirtschaft wird der Raubbau an der Natur, die Umwelt- und Klimakrise überwunden. Wie in der Natur, die keinen Müll kennt, können auch in der gesellschaftlichen Produktion und Konsumtion die stofflichen Kreisläufe geschlossen werden. Vieles davon ist heute technisch möglich. In der vorwiegend auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Produktion dagegen, werden bewusst Verschwendung und Verschleiß gefördert, zehntausende künstliche und giftige Stoffe hergestellt und riesige Müllberge geschaffen. Statt Stoffe zu recyceln, werden große Mengen verbrannt, was wiederum das Klima gefährdet. Darüber empören sich viele Menschen, und ebenso über der die weltweite Steigerung der Ausbeutung der Menschen. Das von einer Krise zur nächsten taumelnde kapitalistische Wirtschaftssystem und seine Profitmacherei sind zunehmend in die Kritik geraten.
Heraus auf die Straße – es geht ums Ganze – Widerstand ist erfolgreich

Am Tag nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima machten 200.000 Menschen in Deutschland deutlich: Jetzt ist Schluss mit Atomkraft. Die Bundesregierung wurde gezwungen, den Ausstieg zu beschließen. Auch eine Politik zur vollständigen Untergrabung der Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen wird nicht mehr hingenommen. Es geht ums Ganze, es geht darum, dass die Menschheit überhaupt weiter existieren kann

Sofortiges verbindliches internationales Klimaschutzabkommen zur drastischen Reduktion der Treibhausgasemissionen. Rasche und vollständige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien

Stoppt Fracking – weltweit! Verbot von Fracking weltweit!

Sofortiger Stopp der Abholzung der Regenwälder!
Verbot der Müllverbrennung – für Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfproduktion!

Gemeinsam für die sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit!

Wir wenden uns dagegen, dass Arbeitsplätze und Umweltschutz gegeneinander ausgespielt werden!

Für eine weltumspannende Kooperation und Koordinierung des aktiven Umweltschutzes zur Rettung der natürlichen Lebensgrundlagen!

Dafür werden wir am Weltklimatag am 5.12.2015 international auf die Straße gehen.

Nach den menschenverachtenden Terroranschlägen in Paris, dem Verbot des geplanten Weltklimamarsches am 29. November und der Massendemonstration am 12. Dezember durch die französische Regierung sind viele verunsichert. Während der BUND nicht mehr nach Paris mobilisiert, hält jedoch Attac Frankreich am Aufruf zur Umweltdemonstration in Paris fest. Sie schreiben in einer Pressemitteilung:

„Weder die von uns allen geteilte Trauer nach den furchtbaren Attentaten noch die nach wie vor bestehende reelle Gefahr können das Verbot aller Demonstrationen rechtfertigen. … Während der COP 21 werden wir Wege finden, die ganze Welt auf die Werte der Freiheit, der Gleichheit und der Geschwisterlichkeit unter den Menschen und mit der Natur hinzuweisen. Wir rufen dazu auf, … sich an den Aktivitäten der ‚Climate Action Zone‘ im ‚104‘ zu beteiligen und letztendlich gemeinsam die Demonstrationen am 12. Dezember in Paris vorzubereiten.“

Diesem Aufruf hat sich Attac Deutschland angeschlossen.

In der Solidaritätserklärung des Bundesvorstands der Umweltgewerkschaft zu den Massakern in Paris heißt es am Schluss:

„Setzen wir in Paris ein Zeichen des friedlichen Protests! Solidarisieren wir uns mit den Opfern und ihren Hinterbliebenen!“

Einige von uns hatten sich schon vorgenommen, nach Paris zu fahren und wollen daran festhalten. Wir wollen unser Handeln weder von faschistischen Islamisten noch von der Einschränkung der demokratischen Rechte durch den Ausnahmezustand bestimmten lassen.

Wer noch am 12.12. mit einem Bus nach Paris mitfahren will, wende sich bitte an: umweltgewerkschaft-essen(at)posteo.de

Consent Management Platform von Real Cookie Banner