Wind, Flaute oder Sturm

KGNW-Aktion: „Jobkiller Gesundheitspolitik“ / Krankenhausküchen im Vergleich

Update: 8.6.2012

Im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach hängen überall Plakate: Forderungen an die Politik.

Die Aktion „Jobkiller Gesundheitspolitik: 1 Milliarde Euro fehlt“ der KGNW ist unter Gewerkschaftlern durchaus umstritten. Erstens waren die Gewerkschaften nicht bei den Protestaktionen eingebunden, zweitens bestehe bei vielen Krankenhäusern keine Unterfinanzierung, sondern die „Kriegskassen“ würden gefüllt um andere Krankenhäuser übernehmen zu können. So hatte das Uniklinikum die Ruhrklinik gekauft und das Kruppkrankenhaus ist expandiert, indem das Lutherkrankenhaus in Essen-Steele aufgekauft wurde.

Neue Begehrlichkeiten seien entstanden, nachdem die Krankenkassen Überschüsse ausweisen. Es sei aber nicht richtig diese Überschüsse ohne Bedingungen an die Krankenhäuser weiter zu geben, denn damit wäre noch lange nicht gegeben, dass die Beschäftigten auch etwas davon hätten. Stattdessen würden gerne sogenannte Premium-Stationen für besonders betuchte Patienten aufgebaut. …


Küchenvergleiche …

Küche im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch-Gladbach

Terrasse der Cafeteria des Evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach

Am 7.6.2012 besuchte ich jemanden im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch-Gladbach. Natürlich gehörte auch Kaffee-Trinken in der Cafeteria dazu. Und nach den Ereignissen im Essener Alfried Krupp Krankenhaus interessierte es mich: Ich fragte, ob der Küchenbetrieb des Bergisch-Gladbacher Krankenhauses in Eigenregie geschieht, oder ob es eine Catering-Firma übernommen hat, wie es jetzt im Essener Alfried Krupp Krankenhaus geschehen soll.

Im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach hängen überall Plakate: Forderungen an die Politik.

Nein, sagte eine freundliche Frau an der Kasse. Dass schon mal sowas geplant gewesen sei, aber der Personalrat das habe abwenden können.

Es sei für das Krankenhaus aber eine eigene EVK-Service AG gegründet worden. Darüber käme dann aber alles wieder zusammen, und das sei gut so. (Damit gelten aber vermutlich nicht die Tarifverträge des Stammhauses).

Und dann, dass die Küche auch eine Kita und andere Einrichtungen in der Umgebung beliefern würde.

Ins Internet geschaut und tatsächlich:
www.evk.de/Verpflegung…

Am laufenden Band werden im Evangelischen Krankenhaus täglich über 1.000 Mahlzeiten Frisch zubereitet. Der Küchenleiter und sein Team sorgen dafür, dass nicht nur im Evangelischen Krankenhaus alle Patienten, Besucher und Mitarbeiter satt werden, sondern auch die zum Krankenhaus gehörenden Einrichtungen, wie das Seniorenzentrum Helmut-Hochstetter-Haus, das Seniorenzentrum „Am Quirlsberg“, der Evangelische Kindergarten und die „Essen auf Rädern“ des Ambulanten Pflegedienstes. … mehr…

Besser Forderungen an die Politik nach ausreichender Finanzierung stellen, als Mitarbeiter zu kündigen oder zum Lohnverzicht aufzufordern. Im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach hängen diese Plakate überall.

Im Bergisch-Gladbacher Krankenhaus sind übrigens überall Plakate ausgehängt: „Jobkiller Gesundheitspolitik: 1 Milliarde Euro fehlt“

Hier ist die entsprechende Website:

http://www.kgnw.de/aktuelles/jobkiller_gesundheitspolitik/

Die Forderungen hören sich gut an. Allerdings gibt es durchaus Kritik aus den Gewerkschaften daran, weil die geforderte Finanzierung der Krankenhäuser an keine Bedingungen geknüpft sei, und auch nicht unbedingt den Beschäftigten zugute käme. Einige Krankenhäuser seinen zudem finanziell gut aufgestellt, würden aber ihr Geld horten um später weitere Krankenhäuser aufkaufen zu können.

Übrigens: Das Evangelische Krankenhaus in Bergisch Gladbach war immer schon evangelisch. Da gab es keinen überfallartigen Wechsel wie im Essener Alfried Krupp Krankenhaus. Ich hatte extra nachgefragt.

Olaf Swillus

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