Wind, Flaute oder Sturm

Protest gegen den Afghanistan-Krieg: Hans-Christian Ströbele reden lassen. Und er redete.

Abschlusskundgebung am 3.12.2011 in Bonn.

Nach einem Eierwurf aus einem Block schwarz gekleideter Menschen, die sich nach vorne gedrängt hatten um die Rede vom Hans-Christian Ströbele zu verhindern, war die Empörung groß. Die Gegenforderung: „Reden lassen, Reden lassen“ war laut hörbar, und die schwarz Gekleideten wurden von anderen Teilnehmern der Demonstration abgedrängt. Hans-Christian Ströbele konnte reden:

Für alle, die nicht wissen, wer Hans-Christian Ströbele ist.

Er ist Bundestagsabgeodneter der B’90/Die Grünen.

Hier missbilligt der Abgeordnete Christian Ströbele von B’90/Die Grünen den Ausschluss der Abgeordneten der Linksfraktion durch den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, nachdem sie Schilder mit Namen von afghanischen Kriegsopfern hochgehalten hatten.

Und hier eine Rede von Christian Ströbele zum Afghanistan-Krieg:


Aus Telepolis: Eier für Hans-Christian Ströbele?
Nachbemerkungen zu einem Vorfall bei den Bonner Protesten gegen den Afghanistan-Krieg
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35995/1.html

2 Kommentare

  • Hans-Gerd Kuiper-Jordan

    Ausgerechnet Ströbele, dem von seiner Fraktion das Rederecht zum Afghanistan-Krieg verweigert wird, soll auf einer Demo gegen den Afghanistan-Krieg nicht reden dürfen?
    „Sollte mir weiterhin das Rederecht bei Debatten über Kriegsentscheidungen des Parlaments verweigert werden, werde ich mein Recht als Mitglied des Bundestages auf Rede und Gleichbehandlung beim Bundesverfassungsgericht einklagen.“(Ströbele)
    Nicht nur im Bundestag, auch bei vielen Demos ist er oft der einzige Grüne, der gegen den Krieg auftritt.

    • Hans-Christian Stöbele mit Eiern zu bewerfen bedeutet zu verallgemeinern, ihn nur als ein Mitglied einer Partei zu sehen, nicht als Menschen in seiner Vielfalt und Komplexität. Die Eierwerfer verallgemeinerten, und wußten nicht wer Hans-Christian Ströbele ist. Sie wissen nicht dass er als Direktkandidat in den Bundestag kam, und nicht über eine Liste seiner Partei. Sie wissen auch nicht das Hans-Christian Ströbele im Wahlkampf von einem Nazi, von Bendix Wendt, im September 2002 mit einem Schlagstock geschlagen worden war. Ströbele hatte am frühen Morgen zwei Tage vor der Wahl, am 20. September 2002, auf dem Vorplatz des S-Bhf Warschauer Bahnhof Flyer seiner Partei verteilt. Wendt beobachtete Ströbele dabei. Nach einiger Zeit verließ Ströbele den Stand auf dem Vorplatz um die Flyer auch auf der Warschauer Brücke zu verteilen. Diesen Augenblick nutzte Wendt, griff Ströbele von hinten an und versetzte ihm einen schweren Schlag auf den Hinterkopf. Bendix Wendt flüchtete, Ströbele wankte. Doch einige Passanten verfolgten Wendt und sogar Ströbele versuchte den Täter zu verfolgen. Der Politiker hielt einen Streifenwagen der Polizei an und informierte sie. Die Polizisten stellten Wendt kurze Zeit später in der Marchlewskistraße, wo er von Bauarbeitern festgehalten wurde. Ströbele wurde ins Krankenhaus geliefert, und konnte seinen Wahlkampf nicht weiterführen. Trotzdem oder deshalb wurde er der erste grüne Kandidat, der direkt in den Bundestag einzog.

      Am 3. Dezember 2011 war ich ganz in der Nähe, als das Ei aus der schwarz-gekleideten und vermummten Menge Hans-Christian Ströbele auf die Nase traf. Die Nase hatte danach eine richtige Schramme, und Hans-Christian Ströbele musste zunächst nach hinten, sich verarzten lassen, bevor er weitersprach, wozu er übrigens von der überwiegenden Zahl der Menschen auch aufgefordert wurde.

      Ich war stinksauer auf diese schreienden und eierwerfenden schwarz gekleideten und vermummten Menschen. Die Stange an der meine Pazifistenfahne hing hätte zur tötlichen Waffe werden können, so sauer war ich. Zum Glück gab es besonnene Menschen die mich zurückgehalten hatten, und auch mit den jungen Menschen sprachen, die dann wenig später von selbst den Rückzug antraten. Sie wußten nicht wer Hans-Christian Ströble ist, und verallgemeineten.

      „Verallgemeinerung ist die Mutter der Feindseligkeit.
      Differenzierung ist die Mutter des Friedens“

      Ein schöner Satz. Und Zutreffend.
      Batya Gur, eine israelische Schriftstellerin, hatte mal soetwas geschrieben …

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