Wind, Flaute oder Sturm

Razzia auf dem Ripshorster Schrottplatz. Warum?

Update 22.10.2011: Neue Antworten:
linksdiagonal.de/2011/10/22/darum-razzia-auf-dem-ripshorster-schrottplatz/

Ein Artikel in der WAZ von Kai Süselbeck,
wirft mehr Fragen auf als er beantwortet.

Zitat:
Grund für die Razzia waren Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichtes Duisburg, wonach einer Essener Firma gravierende Umweltstraftaten vorgeworfen werden.

Umweltstraftaten – um welche Vorwürfe oder Tatbestände geht es? Das bleibt unerwähnt.

an vielen Autos kleben seit dem 20.10 viele rote Zettel ...

für zahlreiche unangemeldete KFZ, die am Straßenrand standen, wurden Aufforderungen zur Beseitigung ausgestellt. Seit dem 20.10

Zitat:
In dem Labyrinth in Dellwig stießen die Beamten auf eine große Zahl von Schwarzafrikanern, die dort arbeiteten und hausten. Etliche weitere konnten flüchten.

Als Nebenaspekt wird erwähnt, dass es der Polizei auch um die Kontrolle der dort arbeitenden und lebenden Arbeiter ging. Ist es verboten auf dem Schrottplatz zu arbeiten und zu wohnen („zu hausen“, wie Kai Süselbeck schreibt?) Warum sind einige vor der Polizei geflüchtet?

Einerseits werden einer Essener Firma „gravierende Umweltstraftaten“ vorgeworfen, andererseits wird bemerkt, dass es schon mehrfach „Einsätze gegen Schwarzafrikaner, die auf dem unübersichtlichen Gelände Autos zerlegen und für die Verschiffung nach Afrika vorbereiten“ gegeben habe. Ist das zerlegen von Autos auf Schrottplätzen verboten, und darf auch nicht in afrikanische Länder exportiert werden? Geht es gegen eine Firma oder gegen einzelne Arbeiter? Das alles wird in dem Artikel nicht erklärt, und bleibt dem Leser verborgen, der sich selbst ein Reim drauf machen muss.

Ganz am Ende werden „Verstöße gegen das Ausländerrecht“ genannt. Warum schreibt Kai Süselbeck von „Verstößen gegen das Ausländerrecht“, statt zu sagen gegen was genau verstoßen wurde. War es, wie so oft, ein Verstoß gegen die „Residenzplicht“ Das Ausländergesetz schafft nämlich mit seiner „Residenzpflicht“ Beschränkungen für Flüchtlinge, die nicht nötig wären, und auch „Verstöße gegen das Ausländerrecht“ zur Folge haben, die nicht nötig wären, wenn das Gesetz ein anderes wäre. Warum schreibt die Presse immer so blumig von „Verstößen gegen das Ausländerrecht“, statt zu sagen dass dieses Gesetz ein Verstoß gegen die Würde und Freiheit von Menschen ist.

Dokumentation WAZ-Essen-Artikel:

Die Durchsuchung einer Firma auf dem Gelände des berüchtigten Schrottplatzes an der Ripshorster Straße hat sich für die Polizei zu einem Großeinsatz ausgeweitet. Acht Festgenommene sitzen vorläufig in Haft. In dem Labyrinth in Dellwig stießen die Beamten auf eine große Zahl von Schwarzafrikanern, die dort arbeiteten und hausten. Etliche weitere konnten flüchten.

Für die Einsatzleitung war das keine Überraschung: Mehrfach gab es dort schon Einsätze gegen Schwarzafrikaner, die auf dem unübersichtlichen Gelände Autos zerlegen und für die Verschiffung nach Afrika vorbereiten.

Deshalb hatte sie auch den Polizeihubschrauber bestellt.

Umweltstraftaten

Grund für die Razzia waren Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichtes Duisburg, wonach einer Essener Firma gravierende Umweltstraftaten vorgeworfen werden.

Beteiligt waren Ausländeramt, Bundespolizei, Umweltamt und Zoll unter Leitung der Essener Polizei mit bis zu 40 Beamten. Als die Aktion begann, flüchteten plötzlich mehrere Personen. Polizeihubschrauber „Hummel“, der über dem Gelände kreiste, steuerte die Beamten am Boden bei der Verfolgung. Bei den Festnahmen leisteten vier der Flüchtigen so massiven Widerstand, dass zwei Polizisten verletzt wurden. 80 Schwarzafrikaner entdeckte die Polizei auf den Grundstücken. Bei 13 von ihnen wurden ausländerrechtliche Verstöße festgestellt.

Dokumentation: Pressemitteilung der Polizei

20.10.2011 | 17:34 Uhr
POL-E: Große Durchsuchungsaktion auf Dellwiger Schrottplatz

Essen- Dellwig (ots) – E.- Dellwig:

Heute Mittag (Donnerstag, 20. Oktober) wurde ein großer Schrottplatz auf der Ripshorster Straße von den Behörden durchsucht. Ausländeramt, Bundespolizei, Umweltamt und Zoll unter Leitung der Essener Polizei waren bei der groß angelegten Aktion beteiligt. Grund war das Ersuchen der Duisburger Staatsanwaltschaft und Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichtes Duisburg, wonach der Essener Firma gravierende Umweltstraftaten vorgeworfen werden. Mit Beginn der behördlichen Maßnahmen flüchteten plötzlich mehrere Personen aus dem Bereich, worauf die kreisende Polizeihubschrauberbesatzung gezielte Hinweise an die am Boden suchenden Beamten gab. Bei den anschließenden Festnahmen leisteten vier der Flüchtigen Widerstand. Neben den sichergestellten Beweismittel fanden die Beamten etwa 80 Schwarzafrikaner auf den großflächigen Grundstücken. Bei 13 Personen wurden ausländerrechtliche Verstöße festgestellt. Acht der Personen bleiben bis zur einer richterlichen Entscheidung in Haft. /Peke

Rückfragen bitte an:
Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr
Pressestelle
Telefon: 0201-829 1065 (außerhalb der Bürodienstzeit 0201-829 7230)
Fax: 0201-829 1069
E-Mail: pressestelle.essen@polizei.nrw.de

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