Wind, Flaute oder Sturm

70. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion

die Toten mahnen uns zum Frieden.

Gerd Däumlich zum Gedenken an den Überfall auf die Sowjetunion

Aus dem Einladungstext (der Redetext, wird demnächst veröffentlicht)

Am Dienstag, dem 21. Juni: Gedenkkundgebung
am Mahnmal für sowjetische Kriegsgefangene an der Gerlingstraße
um 18.00 Uhr ab dem Viehofer Platz

Am 22. Juni jährt sich der Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion zum 70. Mal.


Die Nazis erklärten ihn zum Feldzug gegen die „jüdisch-bolschewistische Gefahr“. Und sie warben dabei für die Eroberung von Lebensraum im Osten. Das Andenken an die weit über 27 Millionen Menschen in der ehemaligen Sowjetunion verbinden wir mit einem Friedens-appell, nie wieder darf von Deutschem Boden Krieg ausgehen.


Die ersten Vergasungsopfer in Auschwitz waren sowjetische Kriegsgefangene, die die Fa-schisten „‚jüdisch-bolschewistische Untermenschen“ nannten. Antikommunismus, den Tho-mas Mann als die Grundtorheit der Epoche bezeichnete, und Judenfeindlichkeit haben der Menschheit den schlimmsten Krieg beschert, dessen Folgen immer noch spürbar sind.


In allen Orten an Rhein und Ruhr gibt es Gräber, in denen sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter/innen ruhen. Viele Gräber sind namenlos. Und es gibt den großen sowjetischen Friedhof in Stukenbrock mit den 65.000 dort beigesetzten Opfern.


Auch in Essen gibt es mehrere Mahnmale für sowjetische Kriegsgefangene und Zwangs-/ Ost- arbeiterinnen, die wie Sklaven für die Kruppsche Waffenschmiede, für den Bergbau und andere Industriezweige sowie als Haushaltshilfen oft bis zur Erschöpfung arbeiteten. Sie kamen als Verschleppte in katastrophale Unterkünfte und kämpften mit Mangelernährung ums Leben. Tausende starben, unter ihnen viele sowjetische Bürgerinnen und Bürger.


Die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter waren den Bombardierungen schutzlos aus-gesetzt: Sie durften nicht in Luftschutzräume. Deshalb hatten sowjetische Kriegsgefangene der zur RWE-Zechengruppe Viktoria Mathias gehörenden Schachtanlage Graf Beust selbst einen in den Sesselberg getriebenen Schutzstollen angefertigt. Doch er hielt den Bomben der Alliierten nicht stand. Ein halbes Jahr vor Kriegsende starben hier 99 Kriegsgefangene.

Wir werden an der Gedenkstätte rechts der Gerlingstraße hinter dem EVAG-Betriebshof der tausenden in Essen umgekommenen sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter/ innen sowie aller anderen Zwangsarbeiter/innen, die als Ostarbeiter allgegenwärtig waren, gedenken, sowie der Toten, die die Sowjetunion und die Welt bis zur Befreiung vom Faschismus zu beklagen hatten.

Das Schicksal der Toten verstehen wir als Mahnung, uns für das Friedensgebot der UNO-Charta als unbedingter Grundlage jeder Politik einzusetzen. Deshalb wenden wir uns gegen den Umbau der Bundeswehr von der Verteidigungs- zur Interventionsarmee.“

Kommt am 21.6. um 18.00 Uhr zum Auftakt an den Viehofer Platz.

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten – Essener Friedensforum

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